Physikalische Prozesse in der Ökologie: Strahlungsgesetze
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- Strahlungsgesetze -

Seminar und Übung
- Physikalische Prozesse in der Ökologie -



Hier finden sie eine sehr kondensierte Zusammenstellung der wichtigsten Strahlungsgesetze und ihrer Anwendung auf das System Sonne-Erde:

  1. Flussdichte und Spektrum der Strahlungsemission (hier).
  2. Flussdichte der extraterrestrischen Strahlung und der Globalstrahlung in bodennähe (hier).




Strahlung des Schwarzen Körpers

Das Stefan - Boltzmann Gesetz
(Josef Stefan 1879, Ludwig Boltzmann 1884)

Die Emission(sflussdichte) von elektromagnetischer Strahlung von Körpern hängt von der absoluten Temperatur ab.

Schwarze Körper besitzen einen Emissions- und Absorptionskoeffizienten, ε, von 1.

σ ist die Boltzmannkonstante 5,6710-8


Das Wien’sche Verschiebungsgesetz
(Wilhelm Wien 1893)

Die Wellenlänge, bei der mit der maximalen Intensität abgestrahlt wird, λmax,  hängt hyperbolisch von der Temperatur ab.

Wiens Gesetz



Das Planck’sches Strahlungsgesetz
(Max Planck, 1900)

Die Energie eines Quantums elektromagnetischer Strahlung hängt linear von ihrer Frequenz ab,


,

mit dem Planck'schen Wirkungsquantum h =6.626 10-34 Js und der Frequenz ν in s-1.

Zwischen ν und λ besteht die Beziehung

,
mit c der Lichtgeschwindigkeit (2.998 108 m/s).

Die Abhängigkeit der Emissionsflussdichte einer Einheitsfläche eines schwarzen Körpers über alle Wellenlängen und einen Halbraum beschreibt das Planck'sche Gesetz :

,

mit k der Boltzmannkonstante als 1,381 10 -23 J/K (vgl. kinetische Gastheorie) . Beachte die Verwendung von SI-Einheiten, d.h. auch die Wellenlänge wird hier in m angegeben.
Diese Funktion bezeichnet man als ein Emissionsspektrum eines schwarzen Körpers.



Extraterrestrische und bodennahe Globalstrahlung:

(zusammengefasst in Stull, 1988, S.257)

Allgemein gilt, dass die Flussdichte gerichteter Strahlung bezogen auf eine Oberfläche mit dem Sinus des Einfallswinkels, Ψ, der Strahlung zur Oberfläche abgeschwächt wird.
 
 



Für den Sinus des lokalen Sonnenhöhenwinkels an einem beliebigen oberflächenparallelen Orte der Erde gilt zu beliebiger Zeit (Uhrzeit, UTC und Datum als d, dem julianischen Tag )  in einfachster Näherung (nach Zhang und Anthes 1982):

Sinus des Sonneninklinationswinkels



Globalstrahlung

Unter der Globalstrahlung versteht man die durch die Atmosphäre hindurch transmittierte solare Strahlung.

Der Transmissionskoeffizient hängt von der Weglänge der Strahlung durch die trockene Atmosphäre (Term 1) und der Interaktion mit Wolken (Terme 2-4) ab. Verantwortlich für die Abschwächung sind die Prozesse Reflexion, Streuung und Absorption durch Gase, Partikel und Tröpfchen. Die Potenzielle Globalstrahlung verstehen wir hier als die Strahlung nach Interaktion mit der gasförmigen Atmosphäre (Term 1). Beachte auch, dass sich das Spektrum der Strahlung infolge der Wechselwirkungen mit den Bestandteilen der Atmosphäre (und übrigens auch Blättern) ändert. Solare Strahlung kürzerer Wellenlängen wird stärker abgeschwächt als längerwellige Anteile. Außerdem wird Refraktion nicht berücksichtigt.
 


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Autor: Andreas Ibrom
aibrom@gwdg.de
Letzte Änderung am 15712.2000