Die Abbildungen zeigen drei Bearbeitungsstadien einer digitalisierten Handschrift: einen einfachen Scan (oben), eine Bearbeitung, bei der die Notenlinien (grün) sowie die horizontalen (rot) und vertikalen (gelb) Strukturen automatisch erkannt worden sind (Mitte) und eine Schwellenwertanalyse (unten).

eNoteHistory. Identifizierung von Schreiberhänden in Notenhandschriften des 18. Jahrhunderts mit Werkzeugen der modernen Informationstechnologie

2003–2004 gefördert von der Deutschen Forschungsgememinschaft

Im 18. Jahrhundert wurden Kompositionen überwiegend auf handschriftlichem Wege vervielfältigt und verbreitet. Entstehungszeit und -ort der Autographe und der Kopistenhandschriften liefern unverzichtbare Hinweise auf die Entstehung der Werke und ihre spätere Rezeption. In der Regel müssen diese Informationen – dem Impressum eines Druckes vergleichbar – aus Handschriften erst mit den philologischen Methoden des Schriftvergleichs und der Wasserzeichenkunde gewonnen werden. Durch die Vorreiterrolle der Bachforschung seit den 1950er-Jahren ist auf methodischer Seite ein großer Gewinn entstanden. Gleichzeitig wuchs die rein bibliographische Kenntnis über das handschriftlich erhaltene Erbe (zusammen gestellt im seit dieser Zeit entstehenden Répertoire international des sources musicales). Eine Verknüpfung fehlt jedoch bislang. Nur für einen verschwindend kleinen Teil der Handschriftensammlungen liegen Inventare mit einer jeweils isolierten Klassifikation der Schreiber und Papiere vor. Eine sammlungsunabhängige Klassifikation der Schreiber wie auch der von ihnen verwendeten Papiere als Referenz bei der Erforschung der Entstehung und Verteilung von musikalischen Werken ist daher ein Desiderat. Das Projekt, das vom Musikwissenschaftlichen Institut der Universität Rostock gemeinsam mit Lehrstühlen des Fachbereichs Informatik und dem Fraunhofer Institut für Graphische Datenverarbeitung Rostock entwickelt worden ist, zielt auf die Entwicklung eines Datenbanksystems, das sowohl der Verwaltung von Schreiberdaten als auch ihrer Erkennung dient.

Publikationen aus dem Projekt (Auswahl)

Ekkehard Krüger, Tobias Schwinger, Andreas Waczkat, »eNoteHistory — Identifizierung von Schreiberhänden in historischen Notenhandschriften mit Werkzeugen der modernen Informationstechnologie«, in: Musik, Wissenschaft und ihre Vermittlung. Bericht über die Internationale musikwissenschaftliche Tagung der Hochschule für Musik und Theater Hannover 2001, hrsg. von Arnfried Edler und Sabine Meine (= Publikationen der Hochschule für Musik und Theater Hannover, Bd. 12), Augsburg 2002, S. 359–362.

Nalja Luth, Andreas Waczkat, »Identification of Writers by Means of Computer-aided Image Analysis of Music Scores«, in: Wissenschaftliche und technische Herausforderung musikhistorischer Quellenforschung im internationalen Rahmen, hrsg. von Martina Falletta, Renate Hüsken und Klaus Keil (Studien und Materialien zur Musikwissenschaft; 58), Hildesheim 2010, S. 343–359..

Ekkehard Krüger, Tobias Schwinger, Andreas Waczkat, »eNoteHistory — Identifizierung von Schreiberhänden in historischen Notenhandschriften mit Werkzeugen der modernen Informationstechnologie«, in: Forum Musikbibliothek, 25. Jahrgang, 2004/I, S. 16–43.

Roland Göcke, Jörg Voskamp, Ekkehard Krüger, Tobias Schwinger, Ilvio Bruder, Andreas Finger, Andreas Heuer und Temenushka Ignatova, »Ein System zur Identifikation der Schreiber von historischen Musikhandschriften«, in: Multimedia und Bildung. Beiträge zu den 4. IuK-Tagen Mecklenburg-Vorpommern, hrsg. von Sybille Hambach und Bodo Urban, Stuttgart 2003, S. 197–202.

Ekkehard Krüger, Tobias Schwinger, »eNoteHistory — Identifizierung von Schreiberhänden in historischen Notenhandschriften mit Werkzeugen der modernen Informationstechnologie«, in: Musik und kulturelle Identität. Bericht über den XIII. Internationalen Kongress der Gesellschaft für Musikforschung Weimar 2004, hrsg. von Detlef Altenburg und Rainer Bayreuther, Kassel 2012, Bd. 2, S. 400–410.

Impressum

 

Prof. Dr. Dr. h.c. Andreas Waczkat | Georg-August-Universität Göttingen |

Kurze Geismarstr. 1 | D–37073 Göttingen

Telefon: +49 551 39-25072 | mail: andreas.waczkat@phil.uni-goettingen.de

Internet: www.gwdg.de/~awaczka

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