Institut für Humangenetik

Universität Göttingen

  letzte Änderung:

10.12.99

 
       
       
   

Arbeitsgruppe Dr. P. Burfeind

 
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D-37073 Göttingen

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Forschung

Projekt 1

Keimzell-Sertoli-Zell-Interaktion: Isolierung, Charakterisierung und Funktionen beteiligter Gene

Um unser Verständnis über die Moleküle zu erweitern, die die Keimzell/Sertoli-Zell Interaktionen regulieren, haben wir die Methode des Differential mRNA Display an kultivierten Sertoli-Zellen, an kultivierten Keimzellen und an Keimzell-/Sertoli-Zell-Cokulturen etabliert, um differentiell exprimierte Gene zu identifizieren. Auf diese Weise haben wir in diesem ersten Ansatz zwei bisher unbekannte, differentiell exprimierte Transkripte in Keimzellen (THEG-Gen) und Sertoli-Zellen (Calgizzarin-Gen) detektiert und analysiert. Durch Knock-out Experimente sollen die Funktionen dieser Gene ermittelt werden und durch in vitro-Studien in der Zellkultur sollen die Faktoren charakterisiert werden, die die Expression von THEG und Calgizzarin regulieren.

Veröffentlichte Ergebnisse sind der Publikationsliste zu entnehmen.

Projekt 2

Genotypisierung einer Insertionsmutanten (TC - Maus) mit Hyperreflexie und veränderter Hippocampus-Morphologie - ein Mausmodell für Epilepsie und Hyperexplexia (Startle-Syndrom) beim Menschen

In ungefähr 10 - 15 % der Fälle treten bei der Konstrukt-Integration im Genom transgener Mäuse Insertionsmutationen auf, die durch zufälligen "Gen-Knockout" zum Verlust einer Genfunktion und zu einem Phänotyp führen können, der dem einer Krankheit beim Menschen ähnelt. Die in unserem Labor generierte Insertionsmutante (TC-Maus) zeigt in rezessiver Form eine auffällige neurologische Erkrankung mit Verhaltensauffälligkeiten wie verminderter motorischer Aktivität (Hypokinesie) und einer starken Neigung zur Hyperreflexie. Zusätzlich zeigen morphologische Untersuchungen an Hippocampus-Schnitten korrelierende massive Veränderungen der Hippocampus - Morphologie, wie man sie auch in epileptischen Mausmodellen findet. Der Insertionsort im Mausgenom wurde über FISH-Hybridisierung lokalisiert und wird derzeit in unserem Labor über genomische Klonierung ("Genome Walking" und positionelle Klonierung) charakterisiert.

Veröffentlichte Ergebnisse sind der Publikationsliste zu entnehmen.

Projekt 3

Blockade der IGF/ IGF-I Rezeptor Signalkaskade und deren Auswirkungen auf die Invasivität von Prostatakarzinomzellen.

Durch unsere vorläufigen Ergebnisse an Prostatakarzinomzellen der Ratte (PA-III) konnte gezeigt werden, daß die Inhibierung der IGF-I Rezeptor Expression in diesen Tumorzellen zu einer Abnahme der Expression von Plasminogenaktivatoren und zu einer verminderten Invasivität dieser Zellen führt. Ziel dieses Projektes ist die Inhibierung beider Systeme durch in vitro Kotransfektionsexperimente mittels antisense RNA Konstrukten und die Isolierung und Charakterisierung von Genen, die die Tumorzellinvasion regulieren. Als Ausgangsmaterial dient die invasive Tumorzellinie PA-III der Ratte. Mit Hilfe des Matrigel-Invasion-Assay konnte gezeigt werden, daß das Invasivitätspotentials der mit antisense-RNA modifizierten Prostatakarzinomzellen im Vergleich zu den invasiven, kontrolltransfizierten Zellen abnimmt. Die selektierten Tumorzellklone mit nichtinvasivem und invasivem Phänotyp sollen auf differentiell exprimierte Gene hin untersucht werden. Mit Hilfe des Atlas-cDNA-Expression-Arrays und des Gene-Detection-Arrays sollen bekannte und unbekannte Gene identifiziert und charakterisiert werden, die ein differentielles Expressionsmuster in nichtinvasiven/invasiven Prostakarzinomzellen zeigen. Ein weiterer Teil dieses Projektes wird sich mit der funktionellen Charakterisierung der differentiell exprimierten Gene durch in vitro Transfektionsexperimente beschäftigen. Durch Überexpression bzw. Inhibierung der Expression dieser Gene in den nichtinvasiven/invasiven Tumorzellen soll deren Einfluß auf die Invasivität in vitro überprüft werden. Die aus diesem in vitro Ansatz selektionierten Prostatakarzinomzellen sollen dann in vivo auf ihre Invasivität hin untersucht werden.

Veröffentlichte Ergebnisse sind der Publikationsliste zu entnehmen.

Projekt 4

Untersuchungen zur Potenz verschiedener Keimzellstadien zur malignen Transformation

In diesem Versuchsansatz soll die Potenz verschiedener Keimzellstadien zur malignen Transformation analysiert werden. Mit Hilfe von in vitro (immortalisierte Keimzellstadien) und in vivo Modellen (transgene Mäuse) versuchen wir die definitiven Keimzellstadien der Spermatogenese zu ermitteln, in denen das Potential zur malignen Transformation vorliegt. Mit Hilfe dieser Modelle sollen dann differentiell exprimierte Gene isoliert und charakterisiert werden, die in den Prozeß der malignen Transformation von Keimzellen involviert sind.

Veröffentlichte Ergebnisse sind der Publikationsliste zu entnehmen.

 
       
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