Der
Proletarische Siebeck
Was
vom AStA übrig blieb!
oder: Bärlauchbutter zum Kaninchen
Ein
Glanzstück des investigativen Journalismus habt ihr da abgeliefert,
liebe Leute von der LHG. Die Jusos enttarnt als arge Beutelschneider
und Selbstbediener, die vom immer kleiner werdenden AStA-Kuchen
Stück für Stück vernaschen. Zwar gibt es keinen Vertrag zwischen
den Jusos und dem AStA, aber wer wird denn gar so kleinlich sein.
Deshalb jetzt, hier und in dieser Kolumne die ultimative Wahrheit
über alle Geheimverträge und Sonderabkommen. Es gibt nämlich noch
einen geheimnisumwitterten Annex B im nicht vorhandenen Vertrag,
dessen Inhalt nicht verschwiegen werden soll.
Hier wird nicht nur festgelegt, daß die Juso-HSG Zugang zu allen
kulinarischen Geheimvorräten des AStA hat, die dieser einst in
Erwartung re-volutionärer Wirren anlegte (§ 2), sondern auch
Trüffel, Tauben und Tournedos für alle Jusos am Platz und dort im
besten Haus. Dortselbst Schlemmerorgien und erlesene Genüsse:
Geschnetzelte Innereien von der Gams, Kalbsbries "Rumohr",
Bärlauchbutter und sonstige Kunstwerke (§ 3).
Jetzt aber ist es heraus: Nichts stimmt und es konnte alles gar
nicht stimmen. Denn wo gäbe es in Göttingen ein bestes Haus am
Platz? Gutbürgerliche Küche mit Fleischbergen, die gibt es;
Abfütterungsläden, ebenfalls mit Fleischbergen doch wenigstens mit
langen Öffnungszeiten, kennt wohl jeder. Doch eine Örtlichkeit
für den gelungenen Genuß, für die sich Zusatzklauseln gelohnt
hätten, gibt es wahrlich noch nicht!
Bärlauchbutter
zum Kaninchen
Nicht
einmal eine kleine Kostbarkeit wäre da zu finden, wie eben die
besagte Bärlauchbutter. Der Bärlauch ist ein noch unseren Ahnen
gut bekannter Frühblüher, den der wandernde Mensch in großen
Scharen vor den Toren der Stadt findet, dort vor dem Blühen die
Blätter erntet und diese bald blanchiert unter eine köstliche
Biobutter mixt. Er schmeckt frühlingshaft mild nach Knoblauch und
hat trotzdem nicht dessen Schärfe. Die Butter nun wird gesalzen,
gepfeffert und mit Limonensaft abgeschmeckt und dann kann sie zu
jungem Fleisch oder auch markantem Gemüse gereicht werden.
Persönlich würde ich mir dazu ein mild angebratenes Teil vom
Kaninchen denken, das in der Pfanne engen Kontakt zu Thymian,
Rosmarin und Speck aufgenommen hat. Durch diese Art der Tuchfühlung
bestens gerüstet und mit einem kräftigen Sud immer wieder
bestrichen wäre das ein Versprechen, das jeden sofort in eine AStA
Koalition beißen lassen müßte - Verträge hin oder her!
Die
Juso-Hochschulgruppe trifft sich jeden Donnerstag
um 20 Uhr
im Theologicum (Campus), Raum TO 7.
Interessierte
sind jederzeit herzlich willkommen!

Wenn ihr
Fragen oder Anregungen habt, könnt ihr uns hier
mailen.
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