Der Proletarische Siebeck


Dogma `99: Spargel, Schinken und der Streit um den AStA-Haushalt

oder: Erdbeeren mit Balsamicokaramel

Im Mai gibt es Spargel und diesen ißt man mit neuen Kartoffeln, Schinken und zerlassener Butter. Im Juni gibt es Erdbeeren, die zuckert man und ißt sie mit Sahne. Jedes Jahr wieder, von den Niederungen der Donau bis auf die Höhen des Harzes und hinab zum Meer. Dogma!
Im Januar wählt die Uni, die linke Mehrheit wird knapp gehalten und man ringt um eine Koalition. Die genauso sein soll wie im letzten Jahr. Und im Mai gibt es endlich einen Haushalt für den AStA, über den man sich streitet, sehr ausführlich streitet, nur damit er möglichst so aussieht wie in der letzten Legislaturperiode. Obwohl doch die Zahlen andere sind, das Datum weitergezählt wurde. Wie bequem ist es, schreiend konservativ zu sein: Alle Kinder sitzen um den Tisch und wollen Nudeln mit Tomatensoße. Schöne rote Soße!

Erdbeeren mit Balsamicokaramel

Fällt euch sonst nichts ein, jedes Jahr wieder derselbe Brei, damit man sich in seiner engen Haut so richtig zu Hause fühlen kann. Warum wagt denn niemand etwas? Aus den ordinären Erdbeeren, die man im Schweiße seiner Hände aus der Plantage gekratzt hat, könnte man so herrliche Dinge machen. Sie beispielsweise mit Balsamicokaramel servieren. Jetzt nicht "Iiih" schreien und die rotation zur Seite werfen, stattdessen mit Mut zulesen: Zucker in einem Topf mit gutem Boden häufen und zu braunem Karamel schmelzen. Mit wenig Aceto balsamico, Rotwein und eventuell etwas Walnußöl ablöschen (insgesamt höchstens vier Eßlöffel), was furchtbar spritzt, aber den Karamel irgendwann zur Auflösung bringt. Jetzt noch etwas nachsüßen und mit Vanille traktieren und dann abgekühlt mit den Erdbeeren servieren. Damit dieses süß-herbe Dessert auch etwas sommerliche Frische vermittelt, paßt dazu ein Ricotta, unter den geschlagene Sahne, Zucker und wieder Vanille gezogen wurde, vermischt mit feingerupften Blättern der Zitronenmelisse und des Basilikums. Natürlich schmeckt es anders als Erdbeeren mit Sahne, aber die könnt ihr ja wieder in den nächsten hundert Jahren essen. Und auch den Spargel könnte man einmal in Olivenöl dünsten, statt ihn ständig zu verwässern, und dann mit Parmesan... aber probiert doch einfach selber.





Die Juso-Hochschulgruppe trifft sich jeden Donnerstag
um 20 Uhr im Theologicum (Campus), Raum TO 7.
Interessierte sind jederzeit herzlich willkommen!


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