Der Proletarische Siebeck


Gründe für die Toscana

oder: Pasta con Sugo di carote

Ein neuer, rechter AStA hatte sich gebildet. Endlich.Nach quälenden Wochen und noch quälenderen Sitzungen. Das Rosa-Luxemburg-Haus war sturmrief geschossen. Und von den ehemaligen Nutzern innen ziemlich stürmisch hinterlassen worden. Die Luftbewegungen hielten schließlich inne und es war Zeit für ein großes Reinemachen. Der AStA konnte gestrichen werden, Büros mußten entrümpelt werden und ein neuer Auftritt im Netz mußte her. Ein Blick auf diese Homepage: Ein "Newsletter" findet sich, ganz ambitioniert, der zwar noch nie erschienen ist, aber es handelt sich dabei wohl nur um einen geringen Schönheitsfehler. Dann die Zeitung des AStA, die leider auf dem Stand vom Februar eingefroren ist, aber so viele Informationen von seiten dieses Gremiums gab es ja sowieso nicht, warum sich also grämen. Und so geht es auf der gesamten Seite weiter: Hinter großen Ankündigungensteckt ein gähnendes Nichts. Warum? Vor lauter harter Sacharbeit sind unserer Referenteneben nicht dazu gekommen, sich ein wenig um den Internetauftritt zu kümmern, so etwas kann ja passieren. Aber die Erklärung ist eine ganz andere und wer einmal das neue Sozialreferat gesehen hat, kann sie sich ausmalen. Hinfort mit dem autonomen Gammelschick, es lebe die deutsche Amtsstube mit ordentlich ausgerichtetem Schreibtisch und weißen Wänden ­ so hieß jetzt das Credo. Was wir hier vor uns haben ist mitnichten der Typus "aufstrebende Jungmanager", es ist eher der Typ "preußisch-konservativ". Eine Mischung aus Berliner Unverschämtheit und provinzieller Geschmacklosigkeit. Und Newsletter und Öffentlichkeitsarbeit (=Zeitung) sind dann eben gar nicht mehr so wichtig. Man hat ja sich. Und die Erlasse. Und verwaltet eben so vor sich hin.

Heitere kulinarische Gelassenheit

Stattdessen etwas heitere Gelassenheit im Umgang mit dem ererbten Mobiliar, das wäre doch etwas gewesen.Und als Anregung für ein heiteres toskanisches Essen, zur gedanklichen Lockerung für deutsche Beamte geeignet, folgendes Rezept: Etwa 300g Möhren in Würfelschneiden und in Olivenöl anschwitzen, später 4 kleine, rote Zwiebeln in Streifen dazugeben, dann eine Knoblauchzehe, jetzt ganz schlicht eine kleine Dose mititalienischen Tomaten hinzufügen, Tomaten zerstückeln und würzen: 4 Wacholderbeeren, Lorbeerblatt,Chilischote (ganz mitkochen lassen, entfernen), Pfeffer,Salz und Zucker. Einige Zeit im Ofen oder auf dem Herd schmoren, mit wenig Semmelbröseln binden, abschmecken, großzügig frische Kapern zugeben und zu grob strukturierter Pasta (Spaghetti wären zu glatt) mit viel frischem Parmesan servieren. Davor ein Rucolasalat und das Gemüt wird so sommerlich leicht, daßes sich weit über noch immer existierende deutsche Amtsstuben emporschwingt, hofft





Die Juso-Hochschulgruppe trifft sich jeden Donnerstag
um 20 Uhr im Theologicum (Campus), Raum TO 7.
Interessierte sind jederzeit herzlich willkommen!


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