Der Proletarische Siebeck


Herr Nobel, der Minister und viele Stiftungen

oder: Feigen in Rotwein

HipHip ­ und das dreifachdoppelt. Die Universität Göttingen freut sich über einen neuen Nobelpreisträger für Physik! Nur die Schönheitsfehler, die haben sich auch hier eingeschlichen, denn wohl hat unser Heroe (H.Kroemer) hierselbst promoviert, sich dann aber im klassischen Dreisprung von Studium, Promotion und Emigration" zuerst nach Princeton und nach Colorado und dann nach Kalifornien verabschiedet. Und weil hinter solchen Lebensläufen deutscher Wissenschaftler System zu stecken scheint, hat unser niedersächsischer Wissenschaftsminister (T.Oppermann) die Stimme erhoben und will die Dauerflucht stoppen. Mit gestifteten Lehrstühlen soll es jetzt gerichtet werden: In enormen Mengen. An freien und wild entschlossenen Hochschulen. Teure für Chemie, billige für Volkswirte und Historiker für arme Stifter. Ein Stifterfest wird das, ein befreites Aufatmen der bisher verhinderten Lehrstuhlpaten, eine Flut von neuen Marmortafeln soll Göttingen zieren. Meint der Minister. Bastelt sich ein neues Hochschulgesetz. Und hofft für diese tolle Idee auf eine eigene Tafel ­ gestiftet.

Ein Beitrag zur neuen Stifterkultur

Uns stiftet erneut niemand nichts, weshalb wir alle Zutaten für unsere Feigen in Rotwein selber besorgen müssen. Zuerst Zucker, darin einen schweren Topf kommt und sich auf dessen Boden bei kleiner Hitze auflöst, mit (wenig) Orangensaft und (viel) Rotwein abgelöscht wird und mit Vanille, Zimtstange und Gewürznelken einkocht. Die reifen und selbstverständlich frischen Feigen (weich sollten sie sein, aber keinesfalls matschig) werden gehäutet und in den reduzierten, noch heißen Sud gelegt, um langsam und lange Aroma zu ziehen. Die Soße kann etwas angedickt werden und das kleine Glück wird mit einer Vanillecreme serviert. Und als Dessert wird sie manchem Galaessen für verdiente Stifter gute Dienste leisten. Schönes stiften, wünscht





Die Juso-Hochschulgruppe trifft sich jeden Donnerstag
um 20 Uhr im Theologicum (Campus), Raum TO 7.
Interessierte sind jederzeit herzlich willkommen!


Wenn ihr Fragen oder Anregungen habt, könnt ihr uns hier mailen.