Der Proletarische Siebeck


Im Trüben Fischen

oder: Muschelsuppe

Was für eine nette Mauschelsuppe die ansonsten so aufgeräumte Gruppe des RCDS da in Göttingen angerichtet hat. Und welcher unheimlichen Zutaten es bedarf, um eine solche Suppe stetig zuköcheln. Eine Generation nach der anderen brockt ihre Arbeitsenergie in diesen Topf und niemand wundert sich, daß es vernehmlich faulig aufsteigt, merkwürdige Düfte hervorquellen und der Boden im Trüben verschwindet. Altköche rühren aus dem Hintergrund fleißig mit. Mutterparteiköche können selbst bei diesen kleinen, häßlichen Suppen ihre Finger nicht aus dem Spiel lassen. Schon irgendwo zwischen früher und mittlerer Jugend muß das Geschmacksvermögen aller Beteiligten in einem solchen Ausmaß gelitten haben, daß man die Anrüchigkeit des eigenen Handelns nicht mehr begreift. Oder nicht mehr begreifen will. Oder zu feige ist, um neue Rezepte zu probieren statt immerwieder Reste aufzuwärmen. Warum nicht dieserAufwand für eine sinnvolle Sache? Eine kontinuierliche Arbeit im AStA wäre so eine gelungene Idee, aber wenn die Damen und Herren nur mit dem Verschieben der Gelder beschäftigt sind statt mit ihrem effektiven Einsatz? Vor diesem Hintergrund bekommt doch das Sagen von mehr Geld als Verstandeine völlig neue Bedeutung - weniger triste Terrinen wären gefragt, vielmehr eine ehrliche Liste der Zutaten.

Im Trüben Fischen

Muschelsuppe statt Mauschelsuppe

So sind die Zutaten für unsere Muschelsuppe sehr schlicht: eine Möhre, eine Stange Lauch, etwas Staudensellerie, eine Zwiebel, drei Knoblauchzehen und eine kleine Fenchelknolle werden appetitlich zerkleinert, in Olivenöl angeschwitzt und mit Weißwein und Wasser (1:1) aufgefüllt. Dieser Sud wird mit zwei Lorbeerblättern, Wacholder, Thymian sowie Pfeffer und Salz gewürzt. Aber nun: Frische Miesmuscheln (gibt es auch in Gö) werden unterfließendem Wasser gesäubert (offene Muscheln sofort wegwerfen) und dann für 6-8 Minuten in den stark kochenden Sud geworfen. Auf wunderbare Art und Weise sind wir damit schon fertig (jetzt nochgeschlossene Muscheln sind ungenießbar) und können die Muscheln mit dem Sud in tiefen Tellern auftragen, Baguette dazu reichen, schließlich Weißwein zu uns nehmen - nicht zuletzt, um traurigere Tassen angesichts dieser attraktiven Mahlzeit zu vergessen,





Die Juso-Hochschulgruppe trifft sich jeden Donnerstag
um 20 Uhr im Theologicum (Campus), Raum TO 7.
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