Der Proletarische Siebeck
Die Seiten hinter den Seiten
oder: Indisches Ingwerhuhn
Haben alle schon nachgeschaut? Den wunderbaren Netzauftritt unserer Universität bewundert, der jetzt zum dritten Mal runderneuert Außenwerbung machen soll. Stimmungsvoll ineinander verschobene Gebäudebilder zeigen dem Besucher an, wie sich Tradition und Moderne in Göttingen gelungen vermischen. Hier ein Stückchen neue UB, dort ein Bröcklein Auditorium, schließlich die Sternwarte im Abenddämmer, schon sind alle angetan von den geraden Linien und dem kühlen Design. Ein wenig menschen leer, aber gut. Jedermann will also hier arbeiten und studieren und bewegt sich zu einer beliebigen Fakultät, sagen wir als Beispiel der Philosophischen, wo nach dem zweiten Klick die ganze Potemkinsche Fassade plötzlich offensichtlich wird. Hinter einem dünnen Firnis, der von der Universitätsleitung an-geordnet worden ist, liegt das ganze Elend der einzelnen Fakultäten. Weder im Design ihrer virtuellen Seiten noch im Umbau ihrer realen Strukturen können sie der Unileitung noch folgen. Stattdessen bewegt sich diese alleine und in entfernten Sphären und verkündet den Lobgesang von der runderneuerten Universität. Vielleicht wäre weniger schöner Gebäudeschein und mehr Konzentration auf lernende und lehrende Menschen auch im Netz eine wichtige Zutat.
Die richtigen Zutaten
Und von richtigen Zutaten zum heutigen Ingwerhuhn ist es da wirklich noch nur ein winziger Schritt, den hoffentlich diesmal die gesamte Universität nachvollziehen kann. Für dieses wunderbare Gericht zerteilt man ein Huhn in etwa walnussgroße Stücke. Diese werden wie üblich kurz, aber scharf angebraten, bei niedrigerer Temperatur wird später reichlich Knoblauch und kandierter Ingwer zugegeben, mit Salz, Pfeffer und Kurkuma gewürzt und mit Sahne (oder auch Kokosmilch) abgelöscht. Wer will, kann an dieser Stelle durch thailändisches Curry oder eine Chilischote noch kräftige Schärfe zugeben. Und weil das so außerordentlich schnell ging haben wir vorher noch Zeit gehabt, junge Möhren in kleinste Streifen zu zerlegen und mit Zuckerschoten in einer Pfanne bissfest zu rühren (mit Salz, Pfeffer und frischem Koriander würzen), bis endlich das Huhn und das Gemüse (zusammen mit Reis) aufgetragen wird. Die Farben sehen dann zwar wie die alten Netzseiten der Universität aus, aber appetitlicher sind sie allemal, versichert Euch

Die
Juso-Hochschulgruppe trifft sich jeden Donnerstag
um 20 Uhr
im Theologicum (Campus), Raum TO 7.
Interessierte
sind jederzeit herzlich willkommen!

Wenn ihr
Fragen oder Anregungen habt, könnt ihr uns hier
mailen.
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