Der Proletarische Siebeck
Gaude Gotingia
oder: Gaude Chicorée
Es ist 48-Stunden-Uni, es ist 48-Stunden-Uni und ich begehre nicht schuld daran zu
sein. Auch in diesem Jahr kann jeder begeisterungsfähige Studi schwanken, ob er sich
am Donnerstag ab 19.00 Uhr lieber "Gegen Krieg und Terror" engagieren will oder
sich doch eher zur gleichen Zeit auf ein Kennenlernen mit der Gruppe "Attac"
einlässt. Am Freitag ab 11.00 sollte jeder Gute "Dem Bösen auf der Spur sein" und
sich, sicherlich rein prophylaktisch, später im Speerschleudern üben. (Dabei muss es
sich wohl um eine Art Außenwette handeln, wenn unsere Kenntnis des Theologicums
nicht trügt). Dann dräut mit dem uniweit angekündigte Barrikaden-Contest (Freitag
ab 22.00) sicherlich ein Höhepunkt der Veranstaltung und hier sind endlich einmal alle
gespannt, welches muntere Beiprogramm sich denn daraus noch entwickeln könnte.
Die einstündige Zeitbegrenzung wird sich hoffentlich nur auf den offiziellen
Programmteil beziehen, denn schließlich soll die 48-h-Uni ja eine gelungene Verbindung
zwischen Universität und Stadt sein, zwischen Lehrenden und Lernenden, zwischen
offiziell Uniformierten und inoffiziell Uniformierten. Welcher, wenn nicht dieser
Programmpunkt könnte so gut geeignet sein, drinnen und draußen, Campus und
Stadt, rund um allseits glimmende Feuertonnen zusammenzuführen. Die bestiefelten
Beine werden ans Feuer gestreckt und dann erzählt man sich vom Mescalero,
Conny und den neuesten Scherbendemos. Gaude Gotingia, Plaude Autonomia.*
Gaude Chicorée
Nur diese, unpolitischste aller unpolitischen Kolumnen, denkt wieder einmal bei Feuer
nur an Essen und fragt sich, was man zu dieser unwirtlichen Jahreszeit wohl noch zu
sich nehmen kann. Und wieder einmal kommt uns der Gedanke an Chicorée, den
man jetzt wunderbar gratinieren kann, den man aber genauso auch in einem etwas ungewöhnlichen
Salat servieren darf. Dazu zwei Orangen wie Äpfel rundherum schälen
und mit einem scharfen Messer die Filets herausschneiden. Saft auffangen. Ein
Eigelb mit dem Saft und etwas süßem Honigsenf aufschlagen, jetzt Öl tropfenweise
unterschlagen bis es andickt. Salz, Pfeffer, etwas Paprika, ein Hauch Curry oder
Kurkuma– schon gewürzt. dekorativ mit Friséesalat anrichten, dazu etwas Koriander,
die Orangenfilets, mit dem Dressing übergießen. Und dazu etwas leicht gebratene
Garnelen, oder einfach gebratenen Fisch;
köstlich, wunderbar und ein Leckerchen selbst für den Ex-Autonomen Ministerialrat, meint
* Freue Dich, Göttingen, jubele, autonome Szene.
Die
Juso-Hochschulgruppe trifft sich jeden Donnerstag
um 20 Uhr
im Theologicum (Campus), Raum TO 7.
Interessierte
sind jederzeit herzlich willkommen!

Wenn ihr
Fragen oder Anregungen habt, könnt ihr uns hier
mailen.
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