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Johann Friedrich Blumenbach (1752-1840) promovierte 1775 in Göttingen mit seiner berühmten Dissertation De generis humani varietate nativa,
mit der er sich bleibenden Ruhm als Begründer der Physischen
Anthropologie erwarb. Seit 1776 war er außer-ordentlicher und
seit 1778 ordentlicher Professor für Arzneiwissenschaft und
Medizin in Göttingen. Er stand in engem Kontakt zu vielen
bedeutenden Naturforschern der Zeit, mit denen er ein internationales
Korrespondenznetz aufbaute. Als Lehrer war Blumenbach ungewöhnlich
einflussreich und wirkte sehr anregend auf zahlreiche Schüler.
Seine wissenschaftlichen Beiträge und Schriften griffen weit
über die Physische Anthropologie hinaus und umfassen Physiologie (Über den Bildungstrieb (1781)) und Lehrbücher der Natur-geschichte (Handbuch der Naturgeschichte
(1779/80) Link zur digitalisierten Ausgabe der SUB Göttigen). Er ordnete das Göttinger Akademische Museum und
vermehrte dessen anthropologischen und zoologischen Sammlungen;
besonders bekannt war und ist bis heute seine Schädelsammlung.
Seit 1784 aktives Mitglied der Gesellschaft der Wissenschaften zu
Göttingen, führte er ihre Geschäfte von 1812/14 bis 1840 als
ihr Sekretär.
Blumenbach
war eine der großen Gestalten in Göttingens früher
Glanzzeit und ein entscheidender Vermittler zwischen der
Wissenschaftskultur der Aufklärung und derjenigen der Romantik.
Als Begründer der Physischen Anthropologie reicht sein Einfluss
bis in die heutige Zeit, in der sein Name im Kontext der kontroversen
Diskussion des „Rassen”-Begriffs auftaucht.
Die
Blumenbach-Kommission leistet Vorarbeiten für ein geplantes Akademievorhaben
der zur Herausgabe ausgewählter Teile von Blumenbachs
Briefwechsel, zur Neuausgabe einzelner seiner Werke und zur
Dokumentation seiner zeitgenössischen und späteren Rezeption.
Mitglieder der Kommission: die Professoren Norbert Elsner, S.
Robbert Gradstein, Hans-Jürg Kuhn, Renato Mazzolini, Nicolaas
Rupke, Reiner Thomssen und Gerhard Wagenitz, sowie Reimer Eck.
In einem Workshop und zwei öffentlichen Vorträgen der Akademie am Freitag, dem 12. Jan. 2007, werden verschiedene Aspekte der aktuellen Blumenbach-Forschung präsentiert.
Kontakt:
Institut für Wissenschaftsgeschichte
Papendiek 16
37073 Göttingen
Tel. 0551/ 39 94 67
nrupke@gwdg.de
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Programm
Workshop
Freitag, 12. Jan. 2007, 9-16 Uhr
Altbau der Universitätsbiblitohek Göttingen, Papendiek 14
09.00 h |
Begrüßung und Eröffnung
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09.15 h |
Hans Erich Bödeker (Göttingen):
Die Wissenschaft vom Menschen in Göttingen um 1800. Neue Perspektiven
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09.45 h |
Olaf Breidbach (Jena):
Blumenbachs Vorfeld und Umfeld: Wolff, Goethe und Hegel
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10.15 h |
Han Vermeulen (Halle/Leiden):
Blumenbach zwischen Anthropologie und Ethnographie, 1775-1840
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10.45 h |
Kaffeepause
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11.15 h |
Ulrich Tröhler (Bern):
Das Medizinstudium in Göttingen aus studentischer Sicht, 1737-1800
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11.45 h |
Reimer Eck (Göttingen):
Blumenbach als Leser von Itineraria
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12.15 h |
Mittagspause
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14.00 h |
Nicolaas Rupke (Göttingen):
Blumenbach in Wort und Bild
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14.30 h |
Christine Nawa (Regensburg):
Blumenbach und das Göttinger Academische Museum
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15.00 h |
Thomas Junker (Frankfurt a.M./Tübingen):
Blumenbach, Stephen J. Gould und die natürliche Einheit der Menschen
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15.30 h |
Abschlussdiskussion und Teepause |
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ab 17 h: Akademie-Vorträge in der Alten Aula |
Öffentliche Vorträge
der Akademie der Wissenschaften
17.00 h
Aula der Universität, Wilhelmsplatz 1
Nicolaas Rupke (Göttingen):
Die Arbeit der Blumenbach-Kommission
Renato Mazzolini (Trient):
War Adam ein Schwarzer?
Johann Friedrich Blumenbach und die physische Anthropologie
Schwarzer Adam, 1973
Bruno Epple
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