Die Larven der Art parasitieren in den Blättern der
Europäischen Stechpalme Ilex aquifolium (Aquifoliaceae).
Offenbar stellt die Art kaum Ansprüche an das Habitat und
kommt überall dort vor, wo auch die Wirtspflanze wächst; es
werden wildwachsende Vorkommen genutzt, aber auch angepflanzte
Pflanzen in Parks und Gärten. Die Imagines fliegen im Mai und
Juni, die Weibchen legen die Eier in dieser Zeit einzeln in
junge Blätter meist nahe der Mittelrippe ab. Die Larven
schlüpfen bereits wenige Tage nach Eiablage und minieren in
der Blattmittelrippe, später auch in anderen Blattgeweben. Die
Larven überwintern in den Blättern, häuten sich in dieser Zeit
mehrfach und verpuppen sich dann im darauffolgenden Frühling
(meist Anfang April). Kurz vor der Verpuppung fressen die
Larven ein ovales Fenster in die Blattepidermis, das später
als Ausflugöffnung das Freikommen der Imagines ermöglicht.
Nach einer etwa vierwöchigen Puppenruhe kriechen die neuen
Imagines aus.
Die Art ist wiederum der Wirt eines ganzen Parasitenkomplexes
von Hymenopteren unterschiedlicher Familien, der soweit
bislang bekannt in Europa aus den folgenden Arten besteht:
Chrysocharis gemma, Chrysocharis pubicornis, Pediobius
metallicus, Closterocerus trifasciatus (alle Eulophidae),
Epiclerus nomocerus (Tetracampidae),
Sphegigaster pallicornis, Cyrtogaster vulgaris, Mesopolobus
amaenus (alle Pteromalidae),
Opius ilicis, Dacnusa maculata (alle Braconidae).
Neben dem Verlust an Nachkommen durch Parasitismus gehen auch
zwischen 20 und 50 Prozent durch Prädation durch Vögel
verloren, besonders durch die Blaumeise (Cyanistes caeruleus;
Paridae),
die die Fähigkeit besitzt, mit dem Schnabel einen Spalt in den
Blattminen zu öffnen und so die Fliegenlarven zu erbeuten.
Weitere Einbußen bei den Nachkommen der Minierfliege ergeben
sich durch innerartliche Konkurrenz (falls in einem Blatt
mehrere Fliegenlarven minieren), durch Infektionen der Larven
und Puparien mit Viren, Bakterien und Pilzen und durch
Abwehrmechanismen der Wirtspflanze (z. B. die Bildung von
hartem Gewebe an der durch die Miniertätigkeit verletzten
Stelle). Nur etwa 25 Prozent der abgelegten Eier ergeben
schließlich eine gesunde Imago (Neiber 2010).