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Unterarten:
Keine Unterarten.
Synonyme und andere Namen:
(1) Aphomia anella (Denis et Schiffermüller, 1775)
Lamoria anella (Denis et Schiffermüller, 1775)
(2) Lamoria insulana (Schawerda, 1931)
(3) Lamoria variegana (Lucas, 1949)
(4) Lamoria marocana (Lucas, 1955)
Die Art ist in Europa (ohne den Norden), Nordafrika und Asien
weit verbreitet. In Deutschland ist die Art bislang nur aus
Brandenburg gemeldet.
Zur Systematik: Manche Autoren führen diese Art in der
Gattung Lamoria. Allerdings ist die Abgrenzung der Gattungen
innerhalb der Unterfamilie Galleriinae sehr unsicher und die
Zuordnung vieler Arten zu bestimmten Gattungen ist unklar, so
wie auch die Monophylie vieler Gattungen nicht gut unterstützt
ist. Auch die Distanzanalyse der bislang sequenzierten
Fragmente des mitochondrialen Gens Mt-CO1 (dieses Gen codiert
die Untereinheit I der Cytochrom-c-Oxidase) kann eine
Monophylie der Gattung Lamoria nicht stützen (Abb. 1). Ich
führe deshalb die Arten in einer einzigen Gattung, deren
ältestern Name Aphomia nomenklatorische Priorität hat.
Abb. 1: Phylogenetischer Stammbaum
der Gattungen Aphomia (sensu stricto) und Lamoria im Sinne
derjenigen Autoren, die beide Gattungen anerkennen, auf der
Grundlage der verfügbaren Sequenzfragmente des
mitochondrialen Gens Mt-CO1 (dieses Gen codiert die
Untereinheit I der Cytochrom-c-Oxidase). Der
Informationsgehalt des Sequenzfragments (658 bp, sog.
"DNA-Barcode") ist auf Grund der geringen Länge stark
begrenzt. Bei nahe verwandten Arten (wie in diesem Fall)
kann jedoch oft trotzdem ein phylogenetisches Signal
ausgewertet werden. Für den Stammbaum wurde die genetische
Distanz zwischen den Sequenzfragmenten errechnet (die Skala
zeigt den Umfang an genetischer Veränderung).
Distanzmethoden sind nur für DNA-Sequenzen aussagekräftig,
die nach der Molekularen Uhr evolvieren, was nur für wenige
Gene zutrifft, was aber für das Mt-CO1-Gen annähernd gegeben
ist. Grundlage der dargestellten Distanzbestimmung ist ein
Sequenzalignment mit Clustal Omega (Sievers & Higgins
2021; Madeira et al. 2024). Der Stammbaum wurde mittels der
Art Galleria mellonella gewurzelt. Die
Buchstaben-Zahlen-Kombinationen, die im Stammbaum angegeben
sind, sind die Zugriffsnummern der jeweiligen Sequenzen in
GenBank (Sayers et al. 2022). Beide Gattungen bilden im
Stammbaum keine monophyletischen Gruppen, weshalb ich
aktuell nur die Gruppe als Ganzes als Gattung anerkenne,
deren ältester verfügbarer Name Aphomia ist.
Quellen und Einzelnachweise
Madeira F, Madhusoodanan N, Lee J, Eusebi A,
Niewielska A, Tivey ARN, Lopez R, Butcher S. 2024. The
EMBL-EBI Job Dispatcher sequence analysis tools framework in
2024. Nucleic Acids Research 52(W1):W521-W525.
Sayers EW, Bolton EE, Brister JR, Canese K, Chan J, Comeau DC,
Connor R, Funk K, Kelly C, Kim S, Madej T, Marchler-Bauer A,
Lanczycki C, Lathrop S, Lu Z, Thibaud-Nissen F, Murphy T, Phan
L, Skripchenko Y, Tse T, Wang J, Williams R, Trawick BW,
Pruitt KD, Sherry ST. 2022. Database resources of the national
center for biotechnology information. Nucleic Acids Research
50(D1):D20-D26.
Sievers F, Higgins DG. 2021. The Clustal Omega Multiple
Alignment Package. Methods in Molecular Biology 2231, 3-16.