Home    Metazoa    Arthropoda    Insecta    Orthoptera   
Tetrigidae
nächste Art »
« vorige Art  |    
Tetrix tenuicornis
Langfühler-Dornschrecke
Noch kein Bild verfügbar.

Unterarten:
(1) Tetrix tenuicornis tenuicornis (Sahlberg, 1891)
(2) Tetrix tenuicornis explicata Ebner, 1910
Das Taxon explicata wurde durch Defaut und Morichon (2015) in den Rang einer Unterart erhoben. Nur die Unterart explicata kommt in Deutschland vor, die Unterart tenuicornis ist in Nordosteuropa und weiter bis nach Asien verbreitet.
Synonyme und andere Namen:
Tetrix tenuicornis tenuicornis:
(1) Tettix tenuicornis Sahlberg, 1891
Tetrix tenuicornis (Sahlberg, 1891)
(2) Tetrix tenuicornis brachyptera xxx (infrasubspezifisch)

Tetrix tenuicornis explicata:
(1) Acrydium bipunctatum explicatum Ebner, 1910
Tetrix tenuicornis explicata (Ebner, 1910)

Diese Unterart wurde in der Vergangenheit oft mit anderen Taxa verwechselt:
(a) Tetrix bipunctata auct. nec Linnaeus, 1758
Tettix bipunctata auct. nec Linnaeus, 1758
Acrydium bipunctatum auct. nec Linnaeus, 1758
(b) Tetrix nutans auct. nec Hagenbach, 1822
Tetrix nutans nutans auct. nec Hagenbach, 1822
Tetrix tenuicornis nutans auct. nec Hagenbach ,1822


Eine recht farbvariable Art mit einer Körperlänge (ohne Dorn) von etwa 8-10 mm. Die Art ist Europa weit verbreitet und kommt bis nach Asien vor, wobei die östliche Verbreitungsgrenze nicht genau bekannt ist. Die Unterart Tetrix tenuicornis explicata ist dabei in West- und Mitteleuropa verbreitet, die Nominatunterart scheint eher in Ost- bzw. Nordosteuropa bis nach Asien vorzukommen. In Deutschland ist die Art aus allen Bundesländern bekannt, kommt jedoch im Süden deutlich häufiger vor als im Norden.
Im Gegensatz zu vielen anderen Arten der Gattung kommt diese Art mit einer großen Vielzahl von Lebensräumen zurecht, sie besiedelt u.a. auch trockene Habitate, wie z.B. Sandgruben oder Steinbrüche, die Art ist insgesamt eher wärmeliebend und bevorzugt spärlich bewachsene, offene Flächen. Die Tiere ernähren sich vor allem von Algen und Moosen, nehmen aber auch andere pflanzliche Nahrung an. Die Tiere (zumindest die Individuen mit voll entwickelten Flügeln) können aus eigener Kraft mehrere Meter weit fliegen, und ähnlich wie Tetrix subulata können die Tiere gut schwimmen, wobei sie unter dem Dorn eine Luftblase mit sich führen.
Anders als die übrigen einheimischen Arten der Gattung, die üblicherweise als noch nicht geschlechtsreife Imago überwintern, so scheint diese Art überwiegend in einem frühen Larvenstadium zu überwintern, der Lebenszyklus ist jedoch noch nicht vollständig geklärt. Da den Tieren spezielle Stridulationsorgane fehlen, ist die Kommunikation überwiegend visuell (u.a. auffällige Bewegungen der Flügel), es sind jedoch auch Vibrationssignale belegt, die durch Beinbewegungen den Untergrund zum Schwingen bringen (Benediktov et al. 2020).

Quellen und Einzelnachweise
Bellmann H. 1993. Heuschrecken beobachten, bestimmen. Naturbuch Verlag, Augsburg.

Bellmann H. 2006. Der Kosmos Heuschreckenführer. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart.

Benediktov A, Korsunovskaya O, Polilov A, Zhantiev R. 2020. Unusual mechanism of emission of vibratory signals in pygmy grasshoppers Tetrix tenuicornis (Sahlberg, 1891) (Orthoptera: Tetrigidae). The Science of Nature 107, 11.

Defaut B, Morichon D. 2015. Criquets de France (Orthoptera, Caelifera). Volume 1, fascicule a. Faune de France Volume 97. Federacion Francaise des Societes de Sciences Naturelles, Paris.

Detzel P. 1998. Die Heuschrecken Baden-Württembergs. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart.


Kontakt

Zoographia Germaniae wird verfasst und herausgegeben von Niko Prpic-Schäper.
Kontaktinformationen: hier klicken
Website-Infos:   Allgemeines   •    Hilfe   •    Neuigkeiten   •    Links   •    Spenden
Erkunden:   Homepage    •     Periodika
Rechtliche Infos:   Disclaimer   •    Rechtliches