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Tetrigidae
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Tetrix tuerki
Türks Dornschrecke
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Unterarten:
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Synonyme und andere Namen:
(1) Tettix tuerki Krauss, 1876
Tetrix tuerki (Krauss, 1876)
Tetrix tuerki tuerki (Krauss, 1876)
(2) Tetrix gradojevici Karaman, 1960
(3) Tetrix wagai Bazyluc, 1962
Dieses Taxon wird gelegentlich als gute Art betrachtet.
(4) Tetrix tuerki orientalis Harz, 1979
Dieses Taxon wird gelegentlich als gute Unterart betrachtet.

Diese Art bevorzugt Gebirgsregionen und ist hauptsächlich in den Alpen, Dinariden und Karpaten verbreitet, die östliche Grenze der Verbreitung ist jedoch unbekannt. Tetrix tuerki ist an die Uferbereiche und Kiesbänke von Gebirgsflüssen gebunden. In Deutschland wurde die Art am Anfang des 20. Jahrhunderts in Bayern regelmäßig gefunden und kam entlang der Flüsse Isar und Lech etwa bis München bzw. Augsburg und an den Zuflüssen der Iller vor (Janßen et al. 1996). Inzwischen ist die Art aber in Deutschland vom Aussterben bedroht und kommt nur an wenigen Fundorten im äußersten Süden Bayerns vor. Die Art ist ganz besonders auf natürliche Gewässer (Wildflusssysteme mit natürlicher Dynamik (Janßen et al. 1996)) angewiesen und kann auf bauliche Eingriffe offenbar nicht reagieren, sondern ist überall dort, wo gewässerbauliche Maßnahmen erfolgten, innerhalb weniger Jahre ausgestorben. Janßen et al. (1996) stellen fest: "Für den Erhalt von T. tuerki reicht somit der alleinige Flächenschutz der Lebensräume nicht aus. Schutzkonzepte müssen die natürlichen dynamischen Prozesse in Ökosystemen berücksichtigen. Das natürliche Katastrophenereignis 'Spitzenhochwasser' ist für T. tuerki offensichtlich überlebensnotwendig".
Die Imagines treten ganzjährig auf, jedoch mit zwei deutlichen Höhepunkten: im Frühjahr mit einem Maximum im April, und im Herbst (Höhepunkt: Oktober). Das Frühjahr stellt somit vermutlich die Hauptfortpflanzungszeit dar, während die Imagines im Spätherbst möglicherweise das Überwinterungsstadium darstellen (Janßen et al. 1996). Wie alle Tetrigidae hat auch diese Art keine speziellen Stridulationsorgane, das Balzverhalten der Männchen nutzt deshalb optische Signale und Vibrationssignale im Boden, die durch Bewegungen des Körpers und der Beine erzeugt werden.

Quellen und Einzelnachweise
Bellmann H. 1993. Heuschrecken beobachten, bestimmen. Naturbuch Verlag, Augsburg.

Bellmann H. 2006. Der Kosmos Heuschreckenführer. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart.

Defaut B, Morichon D. 2015. Criquets de France (Orthoptera, Caelifera). Volume 1, fascicule a. Faune de France Volume 97. Federacion Francaise des Societes de Sciences Naturelles, Paris.

Detzel P. 1998. Die Heuschrecken Baden-Württembergs. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart.

Janßen B, Manderbach R, Reich M. 1996. Zur Verbreitung und Gefährdung von Tetrix tuerki (KRAUSS, 1876) in Deutschland. Articulata 11(1), 81-86.

Kontakt

Zoographia Germaniae wird verfasst und herausgegeben von Niko Prpic-Schäper.
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