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Aphididae
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Lachnus pallipes
Buchenrindenlaus  
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Unterarten:
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Synonyme und andere Namen:
(1) Lachnus pallipes (Hartig, 1841)
(2) Lachnus iliciphilus (Del Guercio, 1909)
(3) Lachnus longirostris (Mordvilko, 1909)

Diese Rindenlausart lebt auf den Zweigen von Buchen. Es gibt jedoch auch Populationen auf Eichen die morphologisch ebenfalls "pallipes"-Tiere sind, aber von vielen Autoren als eine eigene Art Lachnus longirostris angesehen werden, welche sich nur durch die andere Wirtspflanze (Eichen statt Buchen) von den "pallipes"-Tieren auf Buchen unterscheidet. Mroz et al. (2015) haben zur Klärung dieser Frage neben den morphologischen Merkmalen auch eine molekulare Analyse der COI- und COII-Sequenzfragmente durchgeführt (die normalerweise für das sogenannte "Barcoding" verwendet werden). Leider haben diese Autoren bis auf zwei Ausnahmen nur "pallipes"-Tiere von Eichen untersucht (also die vermeintliche Art Lachnus longirostris), und belegen somit nur die Artverschiedenheit von L. longirostris und L. roboris, die ohnehin nicht in Frage gestellt ist. Um eine Aussage zur Artverschiedenheit der "pallipes"-Tiere auf Eichen (also Lachnus longirostris) und "pallipes"-Tiere auf Buchen (also Lachnus pallipes) hätte die Analyse viel mehr "pallipes"-Tiere auch von Buchen enthalten müssen. Darüber hinaus haben Mroz et al. (2015) zwei weitere Sequenzen in die Analyse miteingeschlossen, die von Tieren aus China stammen die als "Lachnus longirostris" bestimmt wurden. Diese Sequenzen bilden in den Phylogrammen in Mroz et al. (2015) eine eigene monophyletische Gruppe, die deutlich von den Gruppen "roboris" und "pallipes" getrennt ist. Diese monophyletische Gruppe stellt also entweder eine unbeschriebene oder fehlbestimmte chinesische Art dar, oder es ist die auf Buchen lebende Art Lachnus pallipes (denn die "pallipes"-Gruppe in der Analyse von Mroz et al (2015) stellt bis auf zwei Ausnahmen die auf Eichen spezialisierte Lachnus longirostris dar). Die Arbeit von Mroz et al. (2015) trägt also nur wenig zur Klärung des Status von Lachnus longirostris und anderer Taxa bei, die ebenfalls kaum oder gar nicht von Lachnus pallipes zu unterscheiden sind. In dieser unklaren Lage halte ich es für das Beste nur die Art Lachnus pallipes anzuerkennen und alle anderen Taxa als Synonyme zu führen, bis fundiertere Studien den Status dieser Taxa besser aufklären.

Auffälligstes Merkmal aller Rindenläuse der Gattung Lachnus sind die dunkel gezeichneten Flügel der alaten Tiere. Die Buchenrindenläuse sind starke Honigtauausscheider und werden stets von Ameisen aufgesucht und können in den Sommermonaten auch in Ameisennestern im Wurzelbereich der Wirtsbäume gefunden werden. Die parthenogenetischen Generationen können das ganze Jahr über an den Wirtspflanzen gefunden werden, ab Oktober erscheinen auch Sexuales. Die genaue Verbreitung ist wegen der Unsicherheiten in der Taxonomie (siehe oben) nicht genau bekannt. Funde von Lachnus pallipes im weitesten Sinne gibt es aus der ganzen Paläarktis und China, wobei zumindest viele asiatische Tiere wohl fehlbestimmt sind.

Quellen und Einzelnachweise
Blackman RL, Dransfield RD, Brightwell R. 2019. Aphids - Anoeciinae, Lachninae, Eriosomatinae, Phloeomyzinae, Thelaxinae, Hormaphidinae, Mindarinae. Handbooks for the Identification of British Insects, Volume 2, Part 8. Royal Entomological Society, St Albans.

Mroz E, Trela J, Depa L. 2015. Taxonomic analysis of Lachnus pallipes/longirostris-roboris complex (Hemiptera, Aphididae, Lachnidae), with the redescription of sexual morphs and new synonymy. Zoologischer Anzeiger 154, 51-61.

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Zoographia Germaniae wird verfasst und herausgegeben von Niko Prpic-Schäper.
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