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Leuciscidae
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Alburnoides bipunctatus
Schneider      
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Unterarten:
Anmerkung: die von manchen Autoren als Subspecies angesehenen Taxa rossicus, kubanicus, armeniensis, eichwaldii, ohridanus, prespensis, smyrnae (auch smynaea geschrieben), strymonicus, thessalicus, und tzanevi gehören in Wirklichkeit zu anderen Arten (die nicht in Deutschland vorkommen).
Synonyme und andere Namen:
(1) Cyprinus bipunctatus Bloch, 1782
Alburnoides bipunctatus (Bloch, 1782)
Alburnus bipunctatus (Bloch, 1782)
(2) Cyprinus blockii Nau, 1787
(3) Cyprinus blockii Nau, 1791
(4) Cyprinus annoni Walbaum, 1792
(5) Cyprinus spirlin Lacepede, 1803
(6) Cyprinus punctatus Shaw, 1804
(7) Cyprinus riemling Hermann, 1804
(8) Leuciscus baldneri Valenciennes (in Cuvier et Valenciennes), 1844
(9) Cyprinus blochii auct. (Emendation)

Anmerkung: die Taxa rossicus, armeniensis, eichwaldii, fasciatus, kubanicus, maculatus, ohridanus, prespensis, smyrnae bzw. smyrnaea, strymonicus, thessalicus, und tzanevi wurden in der Vergangenheit hin und wieder als Synonyme aufgefasst, gehören jedoch nicht hierher, sondern sind gute Arten oder Synonyme anderer Arten.

Nomina dubia, die möglicherweise hierher gehören:
(1) Cyprinus tinca notha Walbaum, 1792
(2) Cyprinus gronovii Bloch et Schneider, 1801
(3) Cyprinus sanderi Bloch et Schneider, 1801

Die Körperlänge dieser Art beträgt bis zu 16 cm, meist jedoch um etwa 10 cm. Die Art ist in Europa, Kleinasien und Westasien ursprünglich weit verbreitet, fehlt im Mittelmeerraum, auf der Iberischen Halbinsel, in Nordeuropa, und den Britischen Inseln. Inzwischen ist die Art jedoch im Zuge der zunehmenden Verschmutzung und Verschlammung vieler Gewässer überall sehr selten geworden; in Deutschland ist die Art stark gefährdet.
Die Art bevorzugt kühle Fließgewässer mit hoher Fließgeschwindigkeit, sehr sauberem und klarem Wasser und sehr hohem Sauerstoffgehalt. Wichtig für den Lebenszyklus der Art ist eine starke Strukturierung des Lebensraums, mit Bereichen verschiedener Tiefe, unterschiedlicher Beschaffenheit des Untergrunds (einschließlich größerer Strukturen wie Steinbrocken und Totholz) und unterschiedlicher Strömungsgeschwindigkeit. Die Laichzeit beginnt im Mai und endet üblicherweise im Juni. Zur Laichzeit färbt sich die Basis der Brustflossen in beiden Geschlechtern leuchtend orange, in der übrigen Zeit ist die Brustflossenbasis blaß gelblich. Zur Eibablage benötigen die Weibchen seichte Stellen mit starker Wasserströmung und feinem Untergrund (meist Sand oder kleinkörniger Kies). Die etwa 2 mm großen weißlichen Eier sind sehr klebrig und haften dadurch trotz der Strömung am Untergrund. Die Jungfische suchen nach dem Schlüpfen Bereiche mit schwächerer Strömung auf.
Die Nahrung der ausgewachsenen Tiere besteht aus bodenlebenden wirbellosen Tieren und Fluginsekten, die auf die Wasseroberfläche fallen (Anflugnahrung).

Zur Systematik: Die äußerlich ähnlichen Gattungen Alburnoides und Alburnus wurden in der Vergangenheit manchmal synonymisiert. Die phylogenetische Analyse von Schönhuth et al. 2018 zeigt jedoch, dass beide Gruppen nicht unmittelbar miteinander verwandt sind und manche Arten zusätzlich bislang falsch zugeordnet waren. Ich führe die beiden Gruppen deshalb als separate Gattungen. Die Art sp. bipunctatus gehört nach der Analyse von Schönhuth et al. 2018 in die Gattung Alburnoides.
Etymologie: lat. bipunctatus = "zweifleckig"; die Bezeichnung spielt auf die Schuppen der Seitenlinie an, die je ein Paar dunkler Flecken tragen.

Quellen und Einzelnachweise
Schönhuth S, Vukic J, Sanda R, Yang L, Mayden RL. 2018. Phylogenetic relationships and classification of the Holarctic family Leuciscidae (Cypriniformes: Cyprinoidei). Molecular Phylogenetics and Evolution 127, 781-799.



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Zoographia Germaniae wird verfasst und herausgegeben von Niko Prpic-Schäper.
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