Riga, Samstag, 25. September |
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Auch mal freie Zeit! Ulrike Billib und Charlotte Mönch |
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Nach unserer Rückkehr aus Latgale und einem gemeinsamen Frühstück trennten wir uns voneinander. | |
Nun hatte jeder für
sich Zeit, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Wir näherten uns der Altstadt und hörten schon von weit her Musik und erkannten reges Getümmel. Es war richtig was los. Beim Näher kommen wurde uns klar, warum hier so viel Betrieb herrschte. Es fand ein Wettbewerb der Geher statt und die Begeisterung bei Zuschauern und Mitwirkenden war groß. Die Teilnehmer wurden mit Zurufen, Klatschen und Musik angefeuert und begleitet. Es sah putzig aus, wenn die kleinen Geher (siehe unten), vielleicht sechs oder sieben Jahre alt, sich abmühten, es den Großen gleich zu tun. |
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Mit Feuereifer waren sie dabei. Bei den Älteren sah man die Ernsthaftigkeit ihres Wettkampfes. | |
Wir drängelten uns an den Zuschauern vorbei und genossen erst einmal in einem sehr schönen Kaffeehaus unsere „Freiheit“. Nach einer ausgiebigen Rast ging es weiter. Wir erfreuten uns an den herrlichen üppigen Blumenständen (siehe oben) mit den fröhlichen Farben und an den vielen froh gelaunten, bummelnden Menschen. Nun steuerten wir einen Buchladen an, um für ein paar Lati einen ausführlichen Reiseführer und andere Rigalektüren zu erstehen. Danach ging es weiter in Richtung Schwarzhäupterhaus und Okkupationsmuseum. Auf dem Weg dorthin gelangten wir zur Petrikirche, wo gerade ein Markt anlässlich des Erntedankfestes (Foto unten links) stattfand. Wir bewunderten die vielen, teilweise selbst gestrickten Wollsachen, die vielen schönen Holzarbeiten und entdeckten dort die „Bremer Stadtmusikanten“, ein Geschenk der Hansestadt Bremen an die Hansestadt Riga. Wir gingen weiter und wollten jetzt endlich das Okkupationsmuseum inmitten Altrigas besuchen. Schon wieder tönte uns laute Musik und Stimmengewirr entgegen. Gleich neben dem Museum war eine Bühne aufgebaut, auf der sich mehrere Musiker produzierten. | |
Vor der Bühne warteten Jungen und Mädchen in hübschen traditionelle, bunten Trachten auf ihren Auftritt. Es gab wieder Marktstände, an denen die verschiedensten Dinge zum Kauf angeboten wurden, und wieder bewunderten wir das typische Leinenzeug und die Holzschnitts-arbeiten, die es hier neben anderen Sachen zu kaufen gab. Leider fing es an zu regnen und wir flüchteten in das Museum, in dem die Geschichte Lettlands während der NS- und der Sowjetzeit gezeigt wird und alle Völker und kommende Generationen darauf hinweisen soll, was die Okkupationsmächte der lettischen Bevölkerung in der Zeit von 1940- | |
1991 angetan hatten. Das Gebäude, das während der Sowjetzeit 1970 entstanden war, empfanden wir als hässlich und in seinem Stil an dieser Stelle unpassend. Es bildet einen starken Kontrast zum | |
gegenüberliegenden Rathaus und benachbarten Schwarzhäupterhaus, das alte wohl prächtigste
Gildehaus der Stadt im gotischen Stil und das in den 1990er Jahren
originalgetreu wieder errichtet wurde.
Wir hatten leider nur eine relativ kurze Zeit zur Verfügung und konnten
uns dadurch nur einen oberflächlichen Überblick im Museum verschaffen.
Die Bilder und Ausstellungsgegenstände haben bei uns einen starken Eindruck
hinterlassen. Als wir aus dem Museum kamen, empfing uns das fröhliche
Treiben auf dem Markt und die Musik, die uns zum Verweilen animieren wollte.
Doch ein Regenschauer verhinderte ein Bleiben. Es zog uns noch einmal in die
Stadt zurück, weil wir einige Souvenirs von Riga kaufen wollten. Dabei
kamen wir zur „Kleinen Gilde“, der wir einen kurzen Besuch abstatteten.
Im Jahre 1866 wurde die Einweihung eines Neubaus gefeiert. |
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