From: "Christoph Serries" Organization: Universitaet Goettingen To: mikro.sautter@wiwi.uni-goettingen.de Date: Tue, 19 May 1998 19:12:32 +0100 Subject: Re: Fragen zu Aufgaben 5 und 10 > From: Markus Kutschker > Subject: Fragen zu Aufgaben 5 und 10. > Bei der Aufgabe 5 waren wir uns in unserer Lerngruppe nicht darüber > einig, ob die Aussagen bzgl. c) und d) rational sind. Die Frage 5 ist zwar als multiple choice - Aufgabe konstruiert, die Antworten sind jedoch nicht alle eindeutig als 'richtig' oder 'falsch' zu identifizieren. Sie sind vielmehr Übungs- und Diskussionsaufgaben, die dabei helfen sollen, den Stoff anzuwenden. In der Klausur werden wir uns selbstverständlich bemühen (und das gelingt in der Regel auch ;-) ), die Aufgaben eindeutig zu formulieren. Wer dennoch meint, Unklarheiten zu entdecken, sollte dies in seiner Klausur vermerken. - Ist der Einwand berechtigt, so wirkt sich dies auch bei der Korrektur aus, im Extremfall so, daß bei der betreffenden Alternative sowohl für die 'richtig' - als auch die 'falsch'-Option Punkte vergeben werden. Zurück zur Frage 5: Entscheidend ist hier die Verhaltensannahme, von der ausgegangen wird. - Vor diesem Hintergrund: a) richtig (-> Verbindungen zu den Themen 'Substitutionseffekt' / 'Kreuzpreiselastizität' denkbar???) b) richtig (vgl. das in der Vorlesung behandelte Schwarzmarktbeispiel; / manchemal wissen die Individuen in der Tat besser, was sie wollen / benötigen, als eine zentrale Planungsinstanz...) c) hängt davon ab, ob... ... der Student durch schärfere Kontrollen Nachteile erleiden würde, da er aufgrund begrenzten Wissens auf's Mogeln angwiesen zu sein glaubt oder ob er ein so fundiertes Wissen hat, daß er hoffen kann, daß durch schärfere Kontrollen sein eigenes (positives) Prüfungsergebnis aufgewertet wird, er also beispielsweise zu den 20% gehört, die die Klausur bestanden haben. (Anmerkung: Wie ein entsprechendes Verhalten von den Kommilitonen beurteilt wird, wie Mogeln unter moralischen Gesichtspunkten zu beurteilen ist, ob es nicht vielleicht weniger streßverursachende Klausurvorbereitungstechniken gibt und wie die Kontrollen bei im Einzelfall ausgestaltet sind ... Diese - sicherlich bedenkenswerten - Fragen sprengen den hier vorgegebenen Rahmen. CS). d) hängt davon ab, ob... der Unternehmer persönlich von einem solchen Schritt profitieren würde. (Argumentation analog zu der in Aufgabenteil c) ) e) hängt davon ab, ob... der betrachtete Arbeitnehmer Aufwandsminierer ist (er kann sein Zieleinkommen nun mit weniger geleisteten Arbeitsstunden erreichen und wird folglich die Anzahl der Überstunden reduzieren) oder ob er Ertragsmaximierer ist (er kann nämlich, ohne seinen Aufwand, die Zahl der Arbeitsstunden also, zu erhöhen, ein höheres Einkommen erzielen. f) hängt davon ab, ob... der Haushalt in seine Überlegungen die Transaktionskosten (Transport, Zeitaufwand für die Lektüre der entsprechenden Anzeigen, ...) mit einbezieht. - Bedenken Sie, welche direkten Kosten und welche Opportunitätskosten den Schnäppchenjägern entstehen! Unter Umständen kann es daher in der Tat rational sein, einem Geschäft, dessen Preise im Durchschnitt die niedrigsten sind, 'treu' zu bleiben. Allerdings müßte in bestimmten Zeitabständen sondiert werden, ob diese Einschätzung noch stimmt, oder ob u.U neue - billigere - Anbieter auf dem Markt zu finden sind. > Bei Aufgabe 10 p und q wird nach der Transitivität der >~ (min.genauso > gut wie) und der ~ genauso wie relation gefragt. > Auch hier waren wir uns über die Transitivität nicht einig. Die Aufgabe 10 wurde in der Übung nicht behandelt und ist daher auch nicht relevant. ________________________________________________________________ Eine Anmerkung zur Mailing Liste: Das ganze ist nicht nur als eine Frage - Antwort - Spiel zwischen den Studierende und den Dozenten gedacht. Antworten von Kommilitonen sind durchaus erwünscht! Außerdem können hier auch andere Themen diskutiert werden als reine Wiederholungen des Stoffs der Übung / Vorlesung. - Sollte sich beispielsweise jemand geärgert haben über Äußerungen, die während der Veranstaltung gemacht wurden ( kommt i.d.R. jedoch nicht vor ;-) , so wäre die Mailing Liste eine gute Möglichkeit, diesem Ärger Luft zu machen... Daß die Äußerungen in dieser Liste (egal wie gut / schlecht, ärgerlich / erheiternd ... sie sein mögen) auf die Korrektur der Klausur keinerlei Einfluß haben, dürfte selbstverständlich sein. - Ehrenwort! ************************************************************************ Christoph Serries Universitaet Goettingen Volkswirtschaftliches Seminar Platz der Goettinger Sieben 3 37073 Goettingen Tel.: 0551/39-73 01 Fax: 0551/406-73 02 e-mail: cserrie@gwdg.de ************************************************************************ -- End --