From: "Kai Stukenbrock" Organization: Universitaet Goettingen To: mikro.sautter@wiwi.uni-goettingen.de Date sent: Wed, 27 May 1998 11:08:53 +0200 Subject: Re: Vorlesung vom 18.05.98 - Elastizitäten Priority: normal On 18 May 98,, Norbert Müller wrote the following on "Vorlesung vom 18.05.98": > Hallo! > > In der Vorlesung vom 18.5. wurden diverse Elastizitäten aufgezeichnet. > > Als erstes wurde eine fallende Nachfragekurve dargestellt, in der an > verschiedenen Punkten "mü" <, = oder > als 1 war. > > Danach wurde erläutert, daß bei einer vertikalen Nachfragelinie "mü" > gleich 0 ist und bei einer horizontalen Nachfragelinie "mü"=unendlich. [snip] Die Antworten zu den Fragen 1,2 kommen evtl. noch von Herrn Sautter. > > 3. Frage! > > Wie sieht diese Funktion eigentlich graphisch aus? > Wenn "mü">=<1 monoton fallend, "mü"=0 vertikal und "mü"=unendlich > horizontal ist, wäre es für mich eigentlich logisch, daß "mü"=-1 monoton > steigend verlaufen müßte. Liege ich dort richtig, oder wie sieht die > Funktion aus? Also, nocheinmal zusammenfassend: Eine LINEARE Nachfragekurve (fallend) hat, je nachdem auf welchem Punkt der Nachfragekurve man sich befindet, Elastizitäten zwischen -unendlich (dort, wo sie die Preisachse berührt) und 0 (dort, wo sie die Mengenachse berührt). D.h. aber nicht, daß das für alle monoton fallenden Nachfragekurven gilt! Ist die Nachfragekurve eine fallende, gleichseitige Hyperbel, so hat sie konstant eine Elastizität von -1. Solch eine Kurve nennt man dann ISOELASTISCH, da sie an jedem Punkt die gleiche Elastizität aufweisen. Andere Isoelastische Nachfragekurven: Eine senkrechte Gerade, Elastizität 0 Eine waagerechte Gerade, Elastizität -unendlich Isoelastische Angebotskurven: Eine steigende Gerade, Elastizität 1 Eine senkrechte Gerade, Elastizität 0 Eine waagerechte Gerade, Elastizität unendlich Übrigens wird bei der Betrachtung von Elastizitäten das Vorzeichen oft weggelassen, d.h., es wird der nur Betrag der Elastizität betrachtet. Aber gernaugenommen sind die Elastizitäten bei Nachfragekurven negativ, weil Preis- und Mengenreaktion gegenläufig sind. Bei Angebotskurven sind die Elastizitäten i.d.R positiv, da Preis- und Mengenreaktion gleichgerichtet sind. Zum genaueren Nachlschlagen empfehle ich: Schneider, Mikroökonomie, 5. Auflage, S. 62-66. Grüße, Kai Stukenbrock > Gruß, > Norbert Müller > --------------------------------------------------------------------- Kai Stukenbrock Tel.: +49-551-39-7300 Universität Göttingen Fax: +49-551-406-7302 Volkswirtschaftliches Seminar Email: kstuken@uni-goettingen.de Platz der Göttinger Sieben 3 WWW: http://www.gwdg.de/vwl-sautter/ D-37073 Göttingen ---------------------------------------------------------------------