From: "Christoph Serries" To: mikro.sautter@WiSoRZpdc.WiSo.Uni-Goettingen.de Date sent: Thu, 25 Jun 1998 17:35:11 +0100 Subject: Re: elementare Analyse der Verbrauchsentscheidung Priority: normal Liebe Teilnehmer(innen) der mailing-Liste, bei der Durchsicht der bisher eingegangenen mails ist mir aufgefallen, daß die folgende Teilfrage bisher nicht beantwortet wurde. > ich hätte da eine kleine frage bezüglich des Giffen-Paradoxons.... > lt. LINDE muß ein Giffen-Gut inferior sein. > Reicht es aus wenn das Gut relativ inferior ist oder ist es notwendig > das absolute Inferiorität vorliegt ( also: Elastizität/Enkommen = > kleiner eins... oder zwischen null und eins )-: Linde verwendet eine etwas andere Definition der Begriffe . - Das ist ärgerlich, aber eine gute Einübung in den Wissenschaftsbetrieb: Sind in Fachdiskussionen erst einmal die Begriffe geklärt, läßt auch die Lösung des Problems meist nicht lange auf sich warten... Nun zur Sache: Ein 'inferiores Gut' weist l t. L i n d e (S. 34 in der 2. Auflage) eine negative Einkommenselastizität der Nachfrage auf. Ein solches Gut wird in der v o n u n s verwendeten Unterteilung als 'a b s o l u t inferior' bezeichnet (nur diese Güter haben eine Einkommenselastizität < 0, wie den Vorlesungsunterlagen auf S. 9 zu entnehmen ist.) und nur bei diesen Gütern kann der Einkommenseffekt also negativ werden, was ja Voraussetzung für ein Giffen-Gut ist.. Bei r e l a t i v inferioren Gütern ('Sautter-Einteilung') liegt die Einkommenselastizität zwischen 0 und 1, ist also positiv. So kann sich jedoch nie ein negativer Einkommenseffekt ergeben. Alles klar!? Christoph Serries *********************************************************************** Christoph Serries Universitaet Göttingen Volkswirtschaftliches Seminar Platz der Göttinger Sieben 3 37073 Göttingen Tel.: 0551/39-73 01 Fax: 0551/406-73 02 e-mail: cserrie@gwdg.de ***********************************************************************