Gerd Lüdemann's Homepage
Ad Personam
Frühchristliche Studien
Verfassungsbeschwerde
Göttingen (hein). Der umstrittene Göttinger Theologie-Professor
Gerd Lüdemann hat gegen seine Versetzung auf einen anderen Lehrstuhl
und gegen entsprechende Gerichtsurteile Verfassungsbeschwerde
eingelegt. Die Universität Göttingen hatte ihm 1998 seinen alten
Lehrstuhl für "Neues Testament" entzogen,, nachdem sich
Lüdemann öffentlich von Dogmen des christlichen Glaubens losgesagt
hatte. Stattdessen wies ihm die Universität in Absprache mit der
evangelischen Kirche einen Lehrstuhl für das neu eingerichtete Fach
"Geschichte und Literatur des frühen Christentums" zu. Das
Fach ist für die Ausbildung von Theologen nicht verbindlich.
"Grundrechte verletzt"
Zuletzt hatte in letzter Instanz das Bundesverwaltungsgericht
entschieden, dass Lüdemann die Zwangsversetzung hinnehmen müsse. In
seiner Verfassungsbeschwerde betont Lüdemann, er sehe durch die
Zwangsversetzung die Grundrechte der Wissenschaftsfreiheit, der
Freiheit des Glaubens, des Gewissens und des weltanschaulichen und
religiösen Bekenntnisses verletzt. Lüdemann erklärte, seine
Verfassungsbeschwerde richte sich sowohl gegen die Versetzung als auch
gegen die dazu ergangenen Gerichtsurteile.
Göttinger Tageblatt vom 09.02.2006, S. 11.