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Workshops
EINLADUNG
Veranstalterin: Abteilung Frühchristliche Studien der
Theologischen Fakultät der Universität Göttingen. Prof. Dr. Gerd
Lüdemann gemeinsam mit Pastor Dr. Winfried Stoellger
Workshop am Samstag, dem 24. Januar 2004
ORT: Theologicum, Platz der Göttinger Sieben 2, 37073 Göttingen,
Raum T 03
ZEIT: 10-18 h.
Die vier Evangelien des Neuen Testaments schreiben die Schuld an
Jesu Tod den Juden zu. Der römische Statthalter Pilatus erscheint als
deren bloßes Werkzeug. Diese Sicht hat in der Geschichte bis heute
eine nachhaltige Wirkung ausgeübt. Sie verhalf christlichen Theologen
zur These, dass die Kirche an die Stelle Israels getreten sei, und
fördert bis heute Antisemitismus.
Der Workshop soll durch eine genaue Lektüre der Leidensgeschichte
erweisen, dass die genannte Auffassung der Evangelien in christlicher
Polemik gegen "ungläubige" Juden wurzelt und mit dem
wirklichen Hergang - einem römischen Justizmord - nicht übereinstimmt.
Historisch-kritische Arbeit führt zu einem neuen Bild vom Prozess
gegen Jesus und macht verständlich, warum die ersten Christen den
angeblich von den Juden verschuldeten Tod Jesu zugleich positiv als
"für uns geschehen, zur Vergebung der Sünden" deuten
konnten.
TAGUNGSABLAUF
10.00-13.00 h: Exegese der Leidensgeschichte der Evangelien und
ihre Wirkungsgeschichte. Wer hat den Tod Jesu verschuldet? Wollte
Jesus für die Sünden der Welt sterben? (Lüdemann)
13.00-14.30 h: Mittagspause
14.30-16.30 h: Sind wir schuld an Jesu Tod? Die Vermarktung von
Jesu Tod nach dem Evangelischen Gesangbuch von 1994 (Stoellger)
16.30-18.00 h: Diskussion im Plenum
ORGANISATION
Ab sofort steht ein Reader bereit. Er ist im Internet abrufbar
(www.gerdluedemann.de), kann aber auch auf Wunsch vorab bezogen
werden: Tel. 0551/39-7142 oder schriftlich: Sekretariat Prof.
Lüdemann, Platz der Göttinger Sieben 2, 37073 Göttingen,
Hausbriefkasten 11. Die Teilnahme ist kostenlos. Die Einladung ergeht
an alle, die am Thema Interesse haben, und setzt ein Theologiestudium
nicht voraus.