Zur Systematik: diese Art wird innerhalb der Gattung
Aegialia zur Untergattung Psammoporus gerechnet. Oft wird
Psammoporus auch der Status als eigene Gattung zugesprochen.
Dies halte ich für verfrüht, da es noch keine phylogenetischen
Studien gibt, die untersuchen, ob Aegialia nach Ausgliederung
von Psammoporus als separate Gattung eine monophyletische
Gruppe bleibt. Ich behalte deshalb des Status von Psammoporus
als Untergattung bei.
Die nah verwandten Taxa Aegialia mimica (Pittino, 2006),
Aegialia matalini Gusakov, 2003, Aegialia insularis (Pittino,
2006), Aegialia latipuncta (Gredler, 1866) und Aegialia
sabuleti (Panzer, 1797) werden von manchen Autoren als
konspezifisch angesehen und unter dem ältesten Artnamen
Aegialia sabuleti zu einer einzigen Art zusammengefasst. Ich
folge dieser Auffassung hier nicht, weil die Biologie dieser
Taxa nur unzureichend bekannt ist, und ich behalte die fünf
Taxa als separate Arten bei, von denen Aegialia matalini und
Aegialia insularis noch nicht aus Deutschland gemeldet wurden.
Zu Nomenklatur und Etymologie: Die Originalschreibweise
des Artepithets ist latipunctus. Da die Originalkombination
mit dem Gattungsnamen Aphodius erfolgte, kann die Form
"-punctus" entweder adjektivisch oder auch als Begriff für
"Punkt" bzw. "Satzzeichen" (die gebräuchlichere Form ist das
sächliche Nomen "punctum") interpretiert werden (ICZN Article
31.2.2.). Die Verwendung als Adjektiv ist jedoch klar: Gredler
(1866) gibt die Punktierung des Kopfes und Halsschilds als
wichtiges diagnostisches Merkmal der neuen Art an. Er
schreibt: "Das auffallendste Kennzeichen desselben liegt
bestimmt in den ausserordentlich grossen Nabelpunkten auf Kopf
und Halsschild [...]". Somit entspricht das Artepithet dem
lat. Adjektiv latipunctus, -a, -um "groß punktiert".