Zur Nomenklatur: in seinem mehrbändigen Werk "Histoire
Naturelle des Coleopteres de France" hat Mulsant eine Unzahl
von "Arten" und "Formen" beschrieben, die für die
nomenklatorische Bearbeitung nicht selten erhebliche Probleme
bedeuten. Die meisten dieser Namen beschreiben irrelevante
Varianten, sind aber bisweilen keiner Art im heutigen Sinne
eindeutig zuzuordnen. Üblicherweise werden die vielen
überflüssigen Namen dann einfach der "Hauptart" unter der sie
beschrieben wurden als Synonyme zugeordnet. Bei schwierigen
Gruppen sehr ähnlicher Arten, die im 19. Jahrhundert noch
nicht als separate Arten erkannt waren, kann dies jedoch zu
Schwierigkeiten führen, so wie auch hier im vorliegenden Fall.
In seiner Analyse kommt Krell (2010) zu dem Ergebnis, dass
einige Namen Mulsants, die bislang einfach Trichius fasciatus
zugeordnet worden waren, in Wirklichkeit jedoch zu derjenigen
Art gehören, die erst viel später als solche erkannt und
beschrieben worden ist, nämlich Trichius sexualis Bedel, 1906.
Diese alten Namen hätten nach den Nomenklaturregeln jedoch
Vorrang und würden so zur Abänderung eines weithin
akzeptierten Artnamens führen. Krell (2010) hat deswegen alle
älteren Namen zu Nomina oblita ("vergessene Namen"), und den
aktuell verwendeten Namen Trichius sexualis zu einem Nomen
protectum ("geschützter Name") erklärt.