Diese Art ist noch nicht namentlich aus Deutschland gemeldet
worden, es ist aber äußerst wahrscheinlich, dass über sie
bereits unter "falschem Namen" aus Deutschland berichtet
wurde: Papp und Cerny (2017) stellen fest, dass die auffallend
kleinen als "Liriomyza balcanica" bestimmten Tiere nicht
wirklich von Liriomyza dianthicola zu unterscheiden sind, also
offenbar gar keine echten Liriomyza balcanica sind. Was ist
also vermutlich bislang passiert: die Art ist in Deutschland
(und möglicherweise und auch in weiteren europäischen Ländern)
übersehen worden, weil sie für "kleine Exemplare von Liriomyza
balcanica" gehalten wurde. Deshalb sollte beim Bestimmen von
Liriomyza balcanica bzw. Liriomyza dianthicola zukünftig auf
diese Möglichkeit besonders geachtet werden.
Die Larven von Liriomyza dianthicola minieren in den Blättern
von Gipskraut (Gypsophila) und Landnelke bzw. Gartennelke
(Dianthus), und einige Vertreter beider Pflanzengattungen sind
sehr beliebte Garten- und Zierpflanzen, so dass eine weite
Verbreitung in Europa und auch eine Verschleppung im Zuge des
Pflanzenhandels vermutet werden kann.