Die Sumpffliegen sind eine artenarme Familie mit nur etwa
100 Arten weltweit und etwas mehr als einem Dutzend Arten in
Deutschland. Der Fossilbericht umfasst nur wenige Formen und
reicht etwa bis in das mittlere Eozän (vor ca. 40 Millionen
Jahren) zurück. Die Lebensweise der Sumpffliegen ist bislang
nur für wenige Arten bekannt, so dass sich noch kein
einheitliches Bild ergibt. Obwohl es Arten gibt, die
Trockenhabitate bewohnen, so sind die meisten bekannten Arten
an feuchte Lebensräume gebunden, kommen also entweder in
feuchten Wäldern (z. B. Au- und Bruchwälder) oder in Sümpfen,
Rieden und Marschland vor.
Soweit es bisher bekannt ist, ernähren sich die Larven von
Pflanzen und Pilzen. Dabei wird vor allem abgestorbenes, sich
zersetzendes Material verwertet. Möglicherweise ernähren sich
die Larven dabei mehr von den anderen Zersetzern (z. B.
Bakterien, Pilzhyphen) als vom pflanzlichen Material selbst.
Nur wenige Arten fressen an lebenden Pflanzen bzw. Pilzen.
Zur Nomenklatur: Rohacek (2006) deutet mit Recht
darauf hin, dass es einen älteren Namen für die Familie gibt,
nämlich Leptomyzinidae Lioy, 1864, der also Vorrang vor dem
Namen Anthomyzidae Czerny, 1903 haben müsste. Allerdings weist
Rohacek (2006) vollumfänglich nach, dass nach Article 23.9.
die Präzedenz umgekehrt werden kann, so dass Leptomyzinidae
ein Nomen oblitum ist und Anthomyzidae ein Nomen protectum ist
und der valide Name der Familie ist.