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Sphecidae
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Crabro alpinus
 
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Unterarten:
Keine.

Synonyme und andere Namen:
(1) Thyreopus interruptus Le Peletier-de-Saint-Fargeau et Brullé, 1835 (p. 755) (nomen oblitum)
Crabro interruptus (Le Peletier-de-Saint-Fargeau et Brullé, 1835) (nec Fabricius, 1787; jüngeres sekundäres Homonym in Crabro, siehe Erläuterungen zur Nomenklatur im Text)
(2) Crabro alpinus Imhoff, 1863 (nomen protectum)
Thyreopus alpinus (Imhoff, 1863)
(3) Thyreopus lactarius Chevrier, 1867
(4) Crabro interruptulus Von Dalla Torre, 1897 (Nomen novum pro interruptus)

Zur Nomenklatur: die Art ist zuerst als Thyreopus interruptus von Le Peletier-de-Saint-Fargeau und Brulle (1835) beschrieben worden, doch dieser Name ist in der Gattung Crabro (die früher viel weiter gefasst wurde als heute) ein jüngeres, sekundäres Homonym von Crabro interruptus im Sinne von Fabricius (1787).  Deshalb wurde der Name durch die Einführung des Nomen novum Crabro interruptulus Von Dalla Torre, 1897 im Sinne des International Code of Nomenclature formell ersetzt. Allerdings legt Article 59.3 folgendes fest: falls ein jüngeres, sekundäres Homonym vor 1961 ersetzt wurde, der Ersatzname jedoch nicht benutzt wird und die beiden betroffenen Taxa auch nicht mehr als kongenerisch betrachtet werden, dann ist das jüngere Homonym nicht automatisch ungültig. Im vorliegenden Fall treffen tatsächlich alle Kriterien zu: der Ersatzname wurde vor 1961 publiziert und der Ersatzname ist derzeit nicht in Verwendung. Die beiden Taxa werden auch nicht mehr derselben Gattung zugeordnet: der Fabriciussche Name wird aktuell für eine Art aus Indien und Sri Lanka in der Gattung Palarus verwendet. Nach Article 59.3 ist der Name Crabro interruptus (Le Peletier-de-Saint-Fargeau et Brulle, 1835) also nicht automatisch ungültig. Allerdings ist der Name ein Nomen oblitum nach Article 23.9.1. des Codes: ein Name der nach 1899 nicht mehr verwendet wurde kann zum Nomen oblitum ("vergessener Name") erklärt werden und das nächstjüngere Synonym (sofern es im allgemeinen Gebrauch ist) kann zum validen Namen gemacht werden ("Nomen protectum"). Es gibt zwar einige Verwendungen von "Crabro interruptus" in den Jahren nach 1899, doch soweit diese mir bekannt sind, beziehen sie sich eindeutig auf Crabro interruptus Dahlbohm, 1845 (ein Synonym von Ectemnius cephalotes) und nicht auf Crabro interruptus (Le Peletier-de-Saint-Fargeau et Brulle, 1835) (z.B. Gorham 1902). Schon Leclercq (1974) spricht sich dafür aus, das jüngere Homonym Crabro alpinus als validen Namen anzuerkennen, jedoch ist seine Begründung für diese Entscheidung falsch: es handelt sich nicht um eine primäre Homonymie wie von Leclercq angegeben, sondern um eine sekundäre Homonymie (wie oben geschildert), die für sich alleine genommen nicht dazu führen würde, dass das jüngere Synonym benutzt werden müsste.

Quellen und Einzelnachweise
Bitsch J. 2020. Hymenopteres spheciformes d´Europe. Volume I. Generalites - Heterogynaidae, Ampulicidae, Sphecidae, Crabronidae (1re partie). Faune de France 101. Federation Francaise des Societes de Sciences Naturelles.

Bitsch J. 2021. Hymenopteres spheciformes d´Europe. Volume 2. Systematique (2e partie): Crabroninae, Dinetinae, Eremiaspheciinae, Mellininae. Faune de France 102. Federation Francaise des Societes de Sciences Naturelles.

Blösch M. 2000. Die Grabwespen Deutschlands. Sphecidae s.str., Crabronidae. Lebensweise, Verhalten, Verbreitung. Dahl F (Begründer). Die Tierwelt Deutschlands. 71. Teil. Goecke & Evers, Keltern.

Blösch M. 2012. Grabwespen. Illustrierter Katalog der einheimischen Arten. Westarp Wissenschaften, Hohenwarsleben.

Fabricius JC. 1787. Mantissa insectorum. Tomus I. Verlag von Christian Gottlob Proft, Kopenhagen ("Hafnia").

Gorham HS. 1902. Ogcodes gibbosus, a rare dipteron stored by Crabro interruptus. The Entomologist´s Monthly Magazine 38, 205-206. (Second Series Vol. XIII).

International Commission on Zoological Nomenclature. 1999. International Code of Zoological Nomenclature. Fourth Edition. The International Trust for Zoological Nomenclature, London.

Jacobs HJ. 2007. Die Grabwespen Deutschlands. Ampulicidae, Sphecidae, Crabronidae. Bestimmungsschlüssel. Dahl F (Begründer). Die Tierwelt Deutschlands. 79. Teil. Goecke & Evers, Keltern.

Leclercq J. 1974. Noms, types et neotypes d´une trentaine de crabroniens Europeens. Bulletin et Annales de la Societe Royale Belge d´Entomologie 110, 258-286.

Le Peletier-de-Saint-Fargeau MM, Brullé A. 1835. Monographie du genre Crabro, de la famille des Hyménoptères Fouisseurs. Annales de la Société Entomologique de France 3, 683-810.

Pagliano G, Negrisolo E. 2005. Hymenoptera Sphecidae. Fauna d´Italia, Volume XL, Calderini, Bologna.

Witt R. 1998. Wespen beobachten, bestimmen. Naturbuch Verlag, Weltbild Verlag, Augsburg.


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