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Tetrigidae
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Tetrix ceperoi
Westliche Dornschrecke
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Unterarten:
(1) Tetrix ceperoi ceperoi (Bolivar, 1887)
(2) Tetrix ceperoi chinensis Liang, 1998
In Deutschland kommt die Nominatform vor. Die Unterart chinensis ist bislang aus China und Thailand gemeldet (Storozhenko und Da Wwrueng 2015).
Synonyme und andere Namen:
Tetrix ceperoi ceperoi:
(1) Tettix ceperoi Bolivar, 1887
Acrydium ceperoi (Bolivar, 1887)
Tetrix ceperoi (Bolivar, 1887)
Tetrix ceperoi ceperoi (Bolivar, 1887)
(2) Tetrix ceperoi balcanicus Karaman, 1960
(3) Tetrix jarockii Bazyluk, 1962
(4) Tetrix ceperoi brachyptera Ingrisch, 1983

Tetrix ceperoi chinensis:
(1) Tetrix ceperoi chinensis Liang, 1998


Diese Art ist in Europa, Nordafrika und Westasien (bis China) verbreitet und kommt in Europa hauptsächlich in West- und Südeuropa vor, die östliche Verbreitung in Europa ist aber nicht genau bekannt. In Deutschland ist die Art zwar aus fast allen Bundesländern gemeldet, ist aber sehr selten und immer nur nur von wenigen, oft vereinzelten Fundorten bekannt, u.a. aus dem Rhein-Main-Gebiet, dem Bodenseegebiet und den ostfriesischen Inseln (Detzel 1998; Bellmann 2006). Sie ist Tetrix subulata in allen Aspekten der Biologie sehr ähnlich, und ist wie diese bezüglich Dornlänge, Flügellänge und Körpergröße ähnlich variabel, scheint aber insgesamt weniger farbvariabel zu sein und hauptsächlich in der langdornigen Form aufzutreten. Wie Tetrix subulata ist die Art auf feuchte und warme Lebensräume angewiesen, meist in direkter Wassernähe, mit feinkörnigem, spärlich bewachsenem Boden. Detzel (1998) nennt als bevorzugten Lebensraum die "offenen, wechselfeuchten Sanddünen der Küsten" und die "Ufer größerer Flüsse und Seen im Binnenland", die einer natürlichen Auendynamik unterliegen. Die Tiere ernähren sich von Algen, Moosen und anderen pflanzlichen Stoffen. Die Balz und Paarung wurden bislang noch nicht beschrieben, die Weibchen legen nach der Paarung im Frühjahr ihre Eier in den feuchten Erdboden, Sand oder Moospolster ab, offenbar werden mehrere Eier (bis zu 20) als Gelege gemeinsam platziert. Die Embryonalentwicklung benötigt wie bei Tetrix subulata eine hohe Bodenfeuchtigkeit und ist sogar noch wärmebedürftiger als bei Tetrix subulata. Entsprechend ist die Embryonalentwicklung auch schneller abgeschlossen, nach etwa 10 bis 20 Tagen schlüpfen die ersten Larven. Nach fünf (männliche Tiere) bzw. sechs (weibliche Tiere) larvalen Stadien ist im Sommer das Imaginalstadium erreicht. Diese noch nicht geschlechtsreifen Imagines überwintern, werden im nächsten Frühjahr adult (geschlechtsreif) und schließen damit den Lebenszyklus. Die Imagines werden somit das ganze Jahr über gefunden, mit einem Höhepunkt im Sommer, wenn sich das Vorhandenseit der alten Generation mit den Tieren der neuen Generation überschneidet. Wie Tetrix subulata sind die Tiere recht flugtüchtig und können aus eigener Kraft mehrere Meter weit fliegen, und können so schnell neue geeignete Lebensräume besiedeln.
In Deutschland ist die Art stark gefährdet, was unter anderem an den intensiven Eingriffen in die natürliche Überschwemmungsdynamik der Flüsse und an der Verdichtung/Bebauung von Meeres-, Fluss- und Seeufern liegt. Im Gegensatz zu Tetrix tuerki ist die Art aber offenbar auch in der Lage anthropogene Lebensräume anzunehmen, wenn diese den ursprünglichen Bedingungen nahekommen. So ist die Art aus Kies- und Tongruben oder von Truppenübungsplätzen bekannt, die ebenfalls stark dynamische Lebensräume darstellen, mit meist geringer Bodenverdichtung und spärlichem Pflanzenbewuchs, aber warm-feuchtem örtlichen Klima.

Quellen und Einzelnachweise
Bellmann H. 1993. Heuschrecken beobachten, bestimmen. Naturbuch Verlag, Augsburg.

Bellmann H. 2006. Der Kosmos Heuschreckenführer. Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart.

Defaut B, Morichon D. 2015. Criquets de France (Orthoptera, Caelifera). Volume 1, fascicule a. Faune de France Volume 97. Federacion Francaise des Societes de Sciences Naturelles, Paris.

Detzel P. 1998. Die Heuschrecken Baden-Württembergs. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart.

Storozhenko SY, Da Wwrueng P. 2015. New and little-known pygmy grasshoppers (Orthoptera: Tetrigidae) from Thailand. Zootaxa 4052, 527-554.


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Zoographia Germaniae wird verfasst und herausgegeben von Niko Prpic-Schäper.
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