Die Lebensweise dieser Art ist noch unzureichend bekannt.
Eingeschlechtliche ungeflügelte Tiere leben an den Wurzeln
vieler Grasarten und dort findet offenbar auch eine
Überwinterung statt. Geflügelte eingeschlechtliche Tiere sind
auch nachgewiesen worden, ob es zweigeschlechtliche Tiere
gibt, die gemeinsam für die Überwinterung Wintereier
hervorbringen ist noch unklar. Zwölfer (1957) verzeichnet zwar
den Fund von Sexuales, doch deren Zugehörigkeit zu Anoecia
furcata ist unsicher, es handelt sich mit einiger
Wahrscheinlichkeit um fehlbestimmte Sexuales von Anoecia corni
(tatsächlich schreibt Zwölfer (1957): "Entsprechen
morphologisch der betreffenden Form von A. corni"). Insgesamt
ist die Beschreibung des Jahreszyklus bei Zwölfer (1957)
wiedersprüchlich, denn obwohl er den Fund von Sexuales an
Cornus sanguineus angibt, so schreibt er dann aber auch, dass
die Art als "adultes Tier" sowie als "Larve" in Ameisennestern
überwintert. Es werden also offenbar trotz angeblicher
Sexuales keine Wintereier gebildet.
Die geflügelten und ungeflügelten Tiere sind anderen Arten
der Gattung ähnlich, jedoch sind die apteren Tiere
verhältnismäßig klein. Die apteren Tiere sind nur 1,4 bis 2,4
mm lang, die alaten Tiere messen etwa 2,2 bis 2,5 mm. Zwölfer
(1957) nimmt für die Art einen Wirtswechsel an und gibt für
die Exsules-Generationen einen Saisonaldimorphismus an,
nämlich eine "Winterform" und eine "Sommerform", die sich
durch die Beborstung unterscheiden. Diese Formen wurden später
von anderen Autoren nicht mehr erwähnt, ihre Natur und
Bedeutung ist unklar. Die Art kommt in ganz Europa und östlich
bis China vor, ist aber scheinbar selten.