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Mustelidae
Familia Mustelidae
Marder 
 
Artenliste
Überblick
Abb. 1: Beispiel für einen Marder. Ein Fischotter im Tierpark Hellabrunn (München) sonnt sich auf einer Baumwurzel. Mit freundlicher Genehmigung des Tierparks Hellabrunn.

Die Mustelidae umfassen weltweit etwa 70 Arten. Mit den Skunks (Familia Mephitidae) teilen die Marder als charakteristisches Kennzeichen die paarigen Aftertaschen, in denen sich Duftdrüsen befinden. Diese Drüsen sondern stark riechende Sekrete ab, die hauptsächlich bei Bedrohung ausgestoßen werden. Der afrikanische Zorilla (Ictonyx striatus) kann seine Duftsekrete sogar meterweit aus den Aftertaschen herausspritzen und damit Angreifer benetzen und abwehren.
Die Marder werden in 8 Unterfamilien unterteilt: die Otter (Lutrinae), die Wiesel (Mustelinae), die Bänderwiesel (Ictonychinae), die Sonnendachse (Helictidinae), die Marder i.e.S. (Guloninae), die Dachse (Melinae), die Honigdachse (Mellivorinae), und die Silberdachse (Taxidiinae). Von diesen Unterfamilien kommen nur die Otter, Wiesel, Marder i.e.S., und die Dachse in Deutschland vor. Die nächsten Verwandten (Schwestergruppe) der Mustelidae sind die Kleinbären (Procyonidae). Die Stinktiere wurden früher zu den Mustelidae gezählt, molekulare Studien haben aber gezeigt, dass die Stinktiere eine eigene Familie an der Basis der Familiengruppe der Marderverwandten (Musteloinea) sind (Law et al. 2018).
Zur Nomenklatur: die Unterfamilien wurden in der Vergangenheit oft verschieden aufgeteilt und unterschiedlich benannt. Die Arbeit von Oliveira do Nascimento (2014) diskutiert die verschiedenen Namen und stellt die nach den Nomenklaturregeln gültigen Namen fest. Die gesamte Gruppe der Marderverwandten wird in der Literatur oft als Musteloidea bezeichnet. Die Endung -oidea ist nach den Nomenklaturregeln jedoch ausschließlich Überfamilien vorbehalten (und das sind im Fall der Mustelidae die Bärenartigen Arctoidea), also muss für die Marderverwandten eine andere Endung gewählt werden. Die Namensendungen für Taxa zwischen Überfamilie und Familie werden in den Nomenklaturregeln nicht geregelt; ich nutze in Zoographia Germaniae für Familiengruppen zwischen Überfamilie und Familie die Endung -oinea, sofern nicht bereits andere Endungen vergeben worden sind. Im Fall der Marderverwandten ergibt sich also der Name Musteloinea.

Quellen und Einzelnachweise
Herter K. 1979. Familie Marder. In: Grzimek B (Herausgeber). Grzimeks Tierleben. Enzyklopädie des Tierreichs. Deutscher Taschenbuchverlag, München. Pp. 35-89.

Law CJ, Slater GJ, Mehta RS. 2018. Lineage diversity and size disparity in Musteloidea: testing patterns of adaptive radiation using molecular and fossil-based methods. Systematic Biology 67, 127-144.

Oliveira do Nascimento F. 2014. On the correct name for some subfamilies of Mustelidae (Mammalia, Carnivora). Papeis Avulsos de Zoologia Museu de Zoologia da Universidade de Sao Paulo 54, 307-313.

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Zoographia Germaniae wird verfasst und herausgegeben von Niko Prpic-Schäper.
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