Illex coindetii wurde früher oft nur als Unterart oder Form
von Illex illecebrosus betrachtet, so dass in manchen älteren
Artenlisten für Deutschland nicht Illex coindetii, sondern
Illex illecebrosus aufgeführt wird. Die Art Illex illecebrosus
nach derzeitiger Auffassung ist eine rein nordwestatlantische
Art und kommt nicht in Deutschland vor. Illex coindetii hat
ein disjunktes Verbreitungsgebiet. Sie fehlt im zentralen
Atlantik, kommt aber sowohl im östlichen Atlantik von
Skandinavien bis ins südliche Afrika, als auch im westlichen
Atlantik vom südlichen Nordamerika bis Südamerika (nördlich
des Äquators), im Mittelmeer und im Schwarzen Meer vor. In der
Nordsee ist die Art allgemein bekannt, begibt sich jedoch nur
selten in Küstennähe. Bei Helgoland wird die Art vereinzelt
nachgewiesen. In der Ostsee fehlt die Art, einzelne (tote)
Exemplare können aber vor allem im westlichsten Teil der
Ostsee angespült werden. So sorgte beispielsweise ein
Exemplar, das im Dezember 2024 bei Wangels
(Schleswig-Holstein) gefunden wurde, für ein breites
Medienecho.
Zur Systematik: molekulare Studien weisen darauf hin,
dass die Gattung Illex aus 4 genetisch gut differenzierten
Taxa besteht, die jedoch nicht den derzeit anerkannten 4 Arten
entsprechen (Carlini et al. 2006). Obwohl die Gattung Illex im
Jahr 1998 systematisch revidiert wurde (Roper et al. 1998,
Roper & Mangold 1998), müsste sie deshalb unbedingt erneut
und mittels genetischer Analysen revidiert werden (siehe Roper
et al. 2010).