Thema:
Einfluss des Befalls mit Phytophthora infestans an Früchten
verschiedener Reifestadien zweier Tomatengenotypen auf
Phenolzusammensetzung und das Gesamtproteom.
Tomaten sind anfällig gegenüber Pilzkrankheiten wie der Kraut- und
Braunfäule, die verheerende Verluste hervorrufen kann. Hierbei
handelt es sich um eine Infektion mit dem Pilz Phytophthora
infestans. Der Befall mit P. infestans ist insbesondere im
Freilandanbau problematisch, da er einen hohen Bedarf an
Fungizidbehandlungen fordert und in der Literatur in den letzten
Jahren resistente Pathotypen des Erregers beschrieben wurden.
Phenole gehören zu den sekundären Pflanzenstoffen und können an
Abwehrreaktionen der Pflanze gegenüber Schaderregern beteiligt sein.
Phenole fassen eine Vielzahl chemischer Verbindungen zusammen. Im
Rahmen einer Masterarbeit soll der Bedeutung einzelner phenolischer
Substanzen wie beispielsweise der Kaffeesäure für die Abwehr
gegenüber P. infestans nachgegangen werden.
Darüber hinaus soll eine mögliche Veränderung des Proteoms durch den
Befall untersucht werden. Pflanzen können in Reaktion auf einen
Befall PR-Proteine („Pathogenesis-related“) bilden, die entweder
direkt oder indirekt der Abwehr von Pathogenen dienen. Neuere
Untersuchungen mittels 2D-Gelelektrophorese zeigten die Bildung von
21 Proteinen durch Tomatenpflanzen, die mit Fusarium oxysporum
infiziert waren. Hinsichtlich der Interaktion Tomate – P. infestans
sind nach unserem Kenntnisstand lediglich Studien mittels
1D-Gelelektrophorese bekannt.
Die Probenahme (befallene und unbefallene Früchte verschiedener
Reifestadien; Abb. 1) erfolgte im September 2011 in einem
Freilandversuch der Abt. Pflanzenzüchtung an zwei Tomatensorten mit
hoher Feldresistenz von denen eine Sorte eine hohe Feldresistenz
aufweist.
Abb. 1 Mit P. infestans befallene und unbefallene Früchte der
Genotypen Primavera (links) und Resi (rechts) verschiedener
Reifestadien (Foto: I. Smit).
Es ist anzunehmen,
dass sich die Gehalte der zu untersuchenden Inhaltsstoffe im Verlauf
der Fruchtentwicklung verändern. Da der Befall mit P. infestans an
Früchten verschiedener Reifestadien auftreten kann, soll die
mögliche Bildung von Abwehrsubstanzen als dynamischer Prozess im
Verlauf der Fruchtentwicklung betrachtet werden. Die Analysen sollen
mittels HPLC und 2D-Gelelektrophorese (Abb. 2) in der Abt. Qualität
pflanzlicher Erzeugnisse durchgeführt werden.
Abb. 2 2D-Gele reifer Früchte des Genotyps Resi (links unbefallen,
rechts mit Befall durch P. infestans).
Literatur:
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