Titel der Doktorarbeit:
Fusarium
infection of bread wheat and subsequent mycotoxin contamination of
milling products: Impact on quality parameters and composition of
flour
Fusarium-Befall an Brotweizen und Kontamination der Mahlprodukte mit
Mykotoxinen: Auswirkungen auf Qualitätsparameter und die
Zusammensetzung des Mehls
Abstract (ENG)
Fusarium head blight (FHB) of wheat is a worldwide occurring disease
reducing both grain yield and wheat quality. Grain quality is
primarily degraded because of mycotoxins produced by several
Fusarium spp. So far, comparatively few studies focused on the
impact of FHB on technological quality traits of wheat most using
rather less practical samples. With the objective to gain naturally
infected samples, a field experiment was conducted in 2007-2009 at
two locations with two bread wheat cultivars differing widely in
their susceptibility against FHB. They were grown after pre-crop
winter wheat, maize, and sugar beet using minimum tillage. Three
different fungicides, strobilurin, chlorthalonil, and triazole, were
applied during shooting. Whole grain flour (WGF), flour Type 550,
and bran were milled from cleaned wheat and investigated for
Fusarium graminearum DNA (FgDNA) and Fusarium culmorum DNA (FcDNA)
as well as mycotoxin content (deoxynivalenol (DON) and derivates,
zearalenone (ZEA), nivalenol and derivates). FgDNA made up the major
proportion of total Fusarium DNA (FgDNA + FcDNA), DON was the most
frequently detected and quantitatively most important mycotoxin in
all milling products. The occurrence and quantity of FgDNA and DON
was significantly influenced by all experimental factors considered,
particularly year. FgDNA content was highest in bran, followed by
WGF and flour Type 550. On the contrary, DON content was equally
high in bran and flour Type 550 and lowest in WGF, most likely due
to tempering prior milling. FgDNA and DON generally correlated
strongly with visual disease as well as with/among each other. About
30 parameters assessed the properties of flour, gluten, dough, and
bread as well as the composition of flour, with particular focus on
gluten proteins. With means of analysis of covariance with DON as
covariate and subsequent linear regression the effect of Fusarium
infection on quality traits and flour composition was investigated.
A significant relationship between protein content of flour Type
550, sedimentation value, falling number, dough softening, baking
volume, total gluten, total glutenin, HMW-GS, gluten composition
(gliadin/glutenin, LMW/HMW), protease activity, and DON was found.
The direction and strength of effects is discussed as well as the
practical relevance for processing. In general, a clear effect of
Fusarium infection on wheat quality could only be demonstrated
within few flour samples highly exceeding EU maximum levels for DON.
Consequently, these flours were not relevant for further processing
and human consumption. Quantitative changes in wheat quality caused
by fungal infection were overall insignificant for wheat processing.
Based on our observations, the impact of Fusarium infection on
technological wheat quality and flour composition seems
insignificant in samples that contain less DON than demanded by EU.
Abstract (GER)
Fusarium head blight (FHB) an Weizen ist eine weltweit verbreitete
Pilzkrankheit, die zu Ertragsverlusten und zu einer verminderten
Kornqualität führt. Die Qualität des Weizens wird vor allem durch
Mykotoxine beeinträchtigt, die von verschiedenen Fusarium spp.
produziert werden. Bisher hat sich eine vergleichsweise geringe
Anzahl an Studien mit der Auswirkung von FHB auf
verarbeitungstechnische Parameter von Brotweizen beschäftigt. Eine
reduzierte Backqualität wurde dort v.a. in weniger praxisrelevanten
Proben gezeigt. Daher wurde ein Feldversuch über die Jahre 2007-2009
an zwei Standorten angelegt, in dem zwei Winterweizensorten der
Qualitätsklasse B nach den Vorfrüchten Weizen, Mais, Zuckerrübe und
reduzierter Bodenbearbeitung angebaut wurden. Beide Sorten
unterschieden sich stark in ihrer Anfälligkeit gegenüber
Ährenfusarium. Drei Fungizide der Wirkstoffklassen Strobilurin,
Chlorthalonil und Triazol wurden während des Schossens appliziert.
Aus dem gereinigten Ernteproben wurden jeweils ein Vollkornmehl
(VK), ein Mehl der Type 550 und Kleie gewonnen. In den Mahlprodukten
wurden der DNA-Gehalt von Fusarium graminearum (FgDNA) und Fusarium
culmorum (FcDNA) sowie die Mykotoxingehalte (Deoxynivalenol (DON)
und Derivate, Zearalenone (ZEA), Nivalenol und Derivate) bestimmt.
Die FgDNA machte den Hauptanteil der gesamten Fusarium-DNA (FgDNA +
FcDNA) aus. DON war das am häufigsten festgestellte und mengenmäßig
bedeutendste Mykotoxin in allen Mahlprodukten. Das Vorkommen und die
Menge von FgDNA und DON wurden signifikant durch alle
berücksichtigten Versuchsfaktoren, insbesondere durch das
Versuchsjahr, beeinflusst. Der FgDNA-Gehalt war in der Kleie am
höchsten, gefolgt von VK und Mehl Type 550. Im Gegensatz dazu war
der DON-Gehalt in Kleie und Mehl Type 550 etwa gleich hoch und
signifikant höher als im VK, was möglicherweise auf das Netzen des
Weizens vor der Vermahlung zurückzuführen ist. FgDNA und DON zeigten
i.d.R. sowohl einen starken linearen Zusammenhang mit
Befallsparametern aus dem Feld als auch mit- bzw. untereinander. 30
verschiedene Parameter wurden bestimmt, um die Eigenschaften der
Mehle, des Glutens, der Teige und der Gebäcke zu charakterisieren
und die Inhaltsstoffe der Mehle zu bestimmen. Der Schwerpunkt der
Untersuchungen lag dabei auf den Gluten-Proteinen. Mittels
Kovarianzanalyse (Kovariable: DON-Gehalt) und anschließender
linearer Regression wurde der Einfluss des Fusarium-Befalls auf
Qualitätsparameter und Mehlzusammensetzung untersucht. Es wurde ein
signifikanter Zusammenhang zwischen dem Proteingehalt der Mehl Type
550, dem Sedimentationswert, der Fallzahl, der Teigerweichung, dem
Backvolumen, Gesamtgluten, HMW-GS, der Glutenzusammensetzung
(Gliadin/Glutenin-, LMW/HMW-Verhältnis), der Proteaseaktivität und
dem DON-Gehalt ermittelt. Die Richtung und die Stärke des Effektes
sowie die praktische Relevanz der Veränderungen für die Verarbeitung
des Weizens werden diskutiert. Zusammenfassend lässt sich
feststellen, dass sich ein deutlicher Einfluss von Fusarium-Befalls
v.a. in Proben zeigte, deren DON-Gehalte die maximalen Höchstmengen
der EU für DON bei weitem überschritten. Diese Mehle waren daher
ungeeignet für die weitere Verarbeitung und den menschlichen
Verzehr. Die festgestellten quantitativen Veränderungen in den
Qualitätsparametern waren im Wesentlichen ohne praktische Bedeutung.
Auf der Grundlage der Ergebnisse der Studie lässt sich ableiten,
dass die Auswirkungen von Fusarium-Befall auf
verarbeitungstechnische Parameter und die Mehlzusammensetzung des
Weizens vernachlässigbar gering sind in Mehlen, deren DON-Gehalt
innerhalb der gesetzlichen Vorgaben der EU liegen. |