Gerd Lüdemann's Homepage
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In eigener Sache
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In Nr.48/98 kommentierte DS-Redakteur Reinhard Mawick den ØFall
LüdemannÆ. Es sei unverständlich, warum die Göttinger Theologen sich
weigerten, einen Querdenker in ihren Reihen zu dulden. Eberhard Busch,
Fakultätsdekan in Göttingen, kritisierte die ØVerurteilung des
KollegiumsÆ und legte dar, Lüdemann habe sich selbst von der Theologie
verabschiedet
Das ist ja nun wohl das Allerletzte:
Da versucht doch tatsächlich der Dekan der Theologischen Fakultät
Göttingen auch noch Zensur auf das Sonntagsblatt auszuüben, indem er
schreibt: "Ich bin empört, dass er (der Kommentar von Reinhard
Mawick, der sich kritisch mit dem Vorgehen gegen Lüdemann auseinander
setzte) gerade in einer christlichen Wochenzeitung erschienen
ist." Kritische Geister sollen also nicht nur aus der Fakultät
verbannt werden, sondern kritische Kommentare zu diesem Vorgehen
gehören angeblich auch nicht in eine "christliche
Wochenzeitung".
Wo sind wir denn? Ich hoffe nur, dass das DS sich auch weiterhin
diese Freiheit bewahrt, auch kirchen- und fakultätskritische
Kommentare zu schreiben.
Der "Hammer" ist allerdings, dass Eberhard Busch die
Sache dann auch noch auf den Kopf stellt und behauptet: "Nicht
wir haben ihn (nämlich Lüdemann) verabschiedet", sondern dieser
habe sich gewissermaßen selbst aus der theologischen Fakultät
verabschiedet. Waren denn die bisherigen Pressenotizen alles
Falschmeldungen, in denen berichtet wurde, dass sowohl die Fakultät
wie auch die Konföderation der evangelischen Kirchen in Niedersachsen
auf eine Ausgliederung von Gerd Lüdemann aus der theologischen
Fakultät drängten?
Wer die zahlreichen Fachbücher und Kommentare von Lüdemann kennt
oder seine Veranstaltungen an der Uni besucht hat, wird nicht
umhinkönnen, die gründliche exegetische Arbeit dieses Wissenschaftlers
zu würdigen. Was Lüdemann von vielen seiner Kollegen unterscheidet,
ist, dass er bei den exegetischen Erkenntnissen nicht einfach stehen
bleibt, sondern Konsequenzen für den "kirchlichen Alltag"
und das Pfarramt fordert und manche überlieferten Dogmen und
Bekenntnisse zu hinterfragen ermutigt.
Holger Breede, Hann. Münden
Für mich als "Gemeindechrist" ist es unvorstellbar,
dass ein Theologieprofessor weiter an einer theologischen Fakultät
lehrt, der sich durch seine Schriften und öffentlichen Äußerungen vom
Christentum losgesagt hat und die wichtigsten Aussagen des Neuen
Testamentes in Frage stellt. Es gehört zu den Aufgaben der
theologischen Fakultät, zukünftige Pastoren und Religionslehrer nach
den Grundsätzen der evangelischen Kirchen auszubilden. Wer das nicht
mehr leisten kann, sollte seinen Lehrstuhl räumen.
Aber Herr Lüdemann ist in seiner Haltung nicht konsequent. Er
nimmt seine Rechte als Beamter in Anspruch, denn die
"Alimentierung" des Landes Niedersachsen ist für ihn und
sein Gewissen ein sanftes Ruhekissen. Deshalb ist das Bemühen der
Konföderation Evangelischer Kirchen in Niedersachsen, Herrn Professor
Lüdemann von der theologischen Fakultät zu entfernen, richtig und
sinnvoll.
Ihn bis zu seiner Pensionierung mit einem Sonderstatus (neues
Lehrfach) an der theologischen Fakultät zu belassen, ist aus meiner
Sicht keine gute Lösung, da sein "Einfluss" auf den
Pastorennachwuchs bleibt!
Joachim Meyer, Hameln
Ich finde es gut, wenn über einzelne Themen gegensätzliche Auffassungen zu Wort kommen.
Das unterscheidet doch das Sonntagsblatt von vielen
Presseerzeugnissen, dass es den Lesern die Möglichkeit gibt, andere
Meinungen kennen zu lernen und sich selbst eine Meinung zu bilden. Nur
weiter so!
Elisabeth Brackert, Hamburg
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