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Die Lehrenden der theologischen Fakultät in Göttingen forderten
kürzlich ihren umstrittenen Kollegen Gert Lüdemann auf, seinen
Lehrstuhl zu verlassen. DS-Redakteur Reinhard Mawick kommentierte den
Beschluss in Nr.48/98
Ihrem ausgezeichneten Kommentar kann man nur beipflichten.
Es muss doch etwas Wahres an den Geschichten über die Weltfremden
im Elfenbeinturm sein. Wie kann man sonst in der derzeitigen Situation
die öffentliche Diskussion über Sinn oder Unsinn staatlicher
Kirchenförderung noch zusätzlich anheizen? Der Name Lüdemann
garantiert größte Publizität. Innenminister Schily denkt über einen
öffentlich-rechtlichen Status islamischer Glaubensgemeinschaften nach.
Andere Glaubensgemeinschaften könnten folgen. Damit würden dann sicher
auch entsprechende Fakultäten verfassungsrechtlich einklagbar, es sei
denn, der Staat wandelte die konfessionsgebundenen Fakultäten in
interreligiöse um - genau wie es Lüdemann anstrebt.
Die Vikarsorganisation vermeldet einen starken Einbruch bei der
Zahl der Studierenden; selbst traditionelle theologische Fakultäten
würden um ihre Existenz ringen. Andere Fakultäten haben bereits
schmerzlich erfahren, was der Staat in solch einer Situation tut. Das
Land Niedersachsen habe aber gerade eine Professur zur Abnahme der
Prüfungen genehmigt, weil die Kirchenföderation Professor Lüdemann die
Erlaubnis dazu entzogen hat? Man darf auf die Reaktion des
Landesrechnungshofes gespannt sein. "Selber schuld!" könnte
sie lauten.
Wie auch der Fall Lüdemann ausgeht, für die Konföderierten und
ihre treuen Fakultätsmitglieder (und die eine Professorin) kann es
bestenfalls ein Pyrrhus-Sieg werden.
Dr.-Ing. Udo Unrau, Schwülper
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