Infos zur Uni-Politik
(nicht nur) für Erstsemester

„Die Studentenschaft hat das Recht der Selbstverwaltung im Rahmen der Gesetze. Sie wirkt an der Selbstverwaltung der Hochschule [...] mit."
Diese hochoffiziellen Worte aus dem Niedersächsischen Hochschulgesetz mögen etwas trocken klingen, doch das, was sie beschreiben, kann wirklich spannend sein: die Möglichkeiten der Studierenden, an der Uni Politik zu machen. Einige dieser Möglichkeiten möchten wir Euch kurz darstellen:

StuPa und AStA

Alle Studierenden der Uni wählen das Studierendenparlament (StuPa). (Zumindest theoretisch alle; praktisch lag die Wahlbeteiligung bei der letzten StuPa-Wahl nur bei knapp über 28%.) Die Wahlen finden jedes Jahr im Januar statt. Für das StuPa kandidieren verschiedene Gruppen, wie z. B. wir, die Juso-Hochschulgruppe. (Die Sitzungen des StuPa sind übrigens öffentlich. Wenn Du Lust hast, Dir eine Sitzung anzusehen: die nächste findet am Do., 6.11. um 18 Uhr im ZHG 010 statt.)
Das StuPa wählt dann den Allgemeinen Studierenden-Ausschuß (AStA), der offiziell die Studierendenschaft vertritt. Der AStA besteht aus mehreren ReferentInnen, die z. B. für Soziales, für Hochschulpolitik oder für Ökologie zuständig sind. Aufgabe des AStA ist es, sich für die Studierenden einzusetzen (z.B. durch BAföG- und Rechtsberatung, Kontakte zu anderen Hochschulen, Organisation von Veranstaltungen und Protesten z.B. gegen BAföG-Kürzungen etc.) und sich zu aktuellen gesellschaftlichen Themen zu äußern.
Diesen Punkt, das sogenannte 'allgemeinpolitische Mandat', halten wir Jusos für wichtig, weil die Uni sich nicht in einem 'luftleeren Raum' befindet, sondern in einer Gesellschaft steht, mit der sie auf vielfältige Weise verflochten ist. So ist es für uns wichtig, daß die Studierendenschaft sich nicht abseits stellt, sondern sich aktiv und kritisch auch mit den politischen und gesellschaftlichen Zuständen beschäftigt. Diese Auffassung teilen jedoch nicht alle Gruppen, die im StuPa sitzen.
Vielleicht haben diese kurzen Einblicke in die Göttinger Uni-Politik Dich ja etwas neugierig gemacht. Wenn das bei Dir (hoffentlich) der Fall ist, kannst Du Deine Neugier sofort in Aktion umsetzen - Du kommst einfach bei uns vorbei, lernst uns kennen und machst mit! In der Juso-Hochschulgruppe finden sich Leute aus unterschiedlichen Studienrichtungen, die sich an der Uni im StuPa, in anderen hochschulpolitischen Gremien und auch darüberhinaus für eine gerechtere Gesellschaftsordnung engagieren. Unsere Themen sind Reformen der Ausbildungsförderung, Sozial- und Wirtschaftspolitik.
Wir treffen uns jeden Donnerstag um 20 Uhr im Theologicum, Raum 6. Ab ca. 22 Uhr sind wir dann im Berliner Hof, Weender Landstr. 43, zu finden.
Veranstaltungshinweise
Proletarier zur Wintersonne
Was wollt Ihr, Meer ... oder?
Ja, Dosenmeere, vorzüglich Maismeere, die mit matschigem Eissalat winterliche Geschmacklosigkeiten ungeahnten Ausmaßes ergeben. Irgendwie verläßt die Welt der gute Geist und Verstand sofort nach dem Eintreten des ersten Frostes. Der Mensch vertraut auf gräuliche Gewächshauspflanzen, die Licht eigentlich nur sehen, wenn man die Kühlschranktür öffnet. Und die Folgen werden in den Morgenvorlesungen deutlich: Über Pulte, Tische, Stühle hängt man ermattet und döst kopfzuckend dem Ende der Veranstaltung entgegen.

Gemüse zur Sonne, zur Freiheit!

Der proletarische Siebeck muß hier natürlich, ganz im Sinne des alten „Brüder, zur Sonne“, sofort handeln, wenn die Gesundheit des arbeitenden Menschen durch die Monopole plus Kartelle der Nahrungsmittelindustrie gefährdet ist. Was also im Winter auf den Teller? „Drüben seh‘ ich frischen Kohl, den ich hol‘, so leb‘ denn wohl“ fällt zuerst ein und die Aussicht auf darmblähende Monate ist kaum erquicklich. Und auch der in diesen Breiten so geschätzte Grünkohl ist ja nur mit einem robusten Verdauungstrakt zu verkraften, zur Not auch unter Einnahme hochprozentigen Alkohols (=Korn). Winterspinat ist da schon weitaus erfreulicher, blanchiert und mit Knoblauch angereichert ist er eine wirklich leckere Beilage. Und es gibt natürlich auch noch die fast vergessenen Klassiker unter den Wintergemüsen wie Schwarzwurzeln und Rote Bete (zu ihr in einer der folgenden Ausgaben!).
Bei den Schwarzwurzeln muß man aufpassen, sie nach dem Schälen sofort in mit Essig und Mehl vermischtes Wasser zu geben, da sie sich sonst auf das fürchterlichste verfärben. Sehr lecker ist ein Auflauf mit Schwarzwurzeln und Spinat (letzteren vorher blanchieren, erstere ca. 20 Min. in reichlich Wasser mit Salz und Essig kochen), der mit einer Sauce aus 200g Crème fraîche, zwei Eigelb, einem Ei, 1/8 l trockenem Weißwein (Pfälzer), 100g geriebenem Hartkäse, Muskat und Orangenschale ca. 30 Min. gebacken wird. Darauf müssen Butterflöckchen, können auch Pistazien, dazu besagter Pfälzer und der Winter verliert viel von seinem Schrecken. Guten Hunger.
Euer proletarischer Siebeck

 


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