Die JUSO-HSG stellt im neuen AStA ein Drei-Mann-Team, das die Felder Hochschul- und Sozialpolitik sowie die allgemeine Öffentlichkeitsarbeit und insbesondere die Präsenz des AStA im Internet betreuen wird. Damit übernehmen wir Politikfelder, auf denen es auch in diesem Jahr nach studentischer Interessenvertretung förmlich schreit. Das hochschulpolitische Referat
Noch nie seit mindestens zehn Jahren haben so viele StudentInnen Interesse an Unipolitik geäußert wie während des Streiks am Ende des letzten Jahres. Aus diesem gestiegenen Interesse muß das hochschulpolitische Referat des AStA, das Salvatore Barbaro besetzt, zwei Konsequenzen ziehen: Zum einen muß das Bereitstellen von Informationsmaterial wie etwa aktuelle Meldungen und Stellungnahmen diverser Verbände zu hochschulpolitischen Themen intensiviert werden. Zum anderen muß das HoPo-Referat verstärkt eine Anlaufstelle für hochschulpolitisch Interessierte und Engagierte sein, um eine Vernetzung der Aktivitäten zu gewährleisten. Dies wird um so notwendiger sein, als daß in diesem Jahr viele Entscheidungen anstehen, die von größter Tragweite für die Hochschulen sein werden. Es geht nicht zuletzt bei der Bundestagswahl im September um wichtige Weichenstellungen nicht nur, aber eben auch in der Hochschulpolitik.
So wird die öffentliche Diskussion um die Leistungsfähigkeit der Hochschulen zunehmen, Konservative werden ihren Leistungsbegriff verstärkt für ihre soziale Selektion zu nutzen versuchen, denn Leistung heißt im Sprachgebrauch der neoliberalen Ideologie zu allererst Abschaffung der Chancengleichheit. Es muß einem linksorientierten AStA deshalb gelingen, den Leistungsbegriff neu zu belegen. Es ging beim Streik schließlich um die Verbesserung der Lehre, um Umstrukturierungen innerhalb des Hochschulsystems zur Demokatisierung und Qualitätsverbesserung. Die Umsetzung
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dieser Forderungen würde zweifellos zu mehr Leistung an den Hochschulen führen! Weder die Einführung von Studiengebühren, noch die immer weiter fortgesetzte Verschlechterung der Ausbildungsförderung, noch die Beibehaltung der pseudodemokratischen Strukturen der Gruppenuniversität werden einem modernen Leistungsbegriff gerecht.
Demokratisierung statt Studiengebühren
Die Forderung nach Demokratisierung der Hochschulen beruht nicht bloß auf einer prinzipiellen Grundauffassung , sondern ist für das alltägliche Handeln und die Zukunft unserer Uni von immenser Bedeutung.
Große Teile der Medien und der Politik haben die Forderungen der StudentInnen auf die Formel "mehr Geld" reduziert. Sie kehren die wirklich guten Argumente für Strukturveränderungen und Chancengleichheit und gegen die Einführung von Studiengebühren unter den Teppich. Durch verstärkte Öffentlichkeitsarbeit müssen argumentativ unsere Vorstellungen an die Öffentlichkeit gebracht werden. Hochschulpolitik hat leider sehr viel mit Formalkram zu tun, aber Hochschulpolitik ist auch meistens ein weites - vor allem aber ein faszinierendes Feld, auf dem wir uns mit viel Freude bewegen werden! Das Sozialreferat
Gleiches gilt für die Arbeit im Sozialreferat und des Sozialreferenten Daniel Schüle. In diesem Jahr wird das Thema "Reform der Studienförderung" zentral sein. Es liegt auf der Hand: der Niedergang des BAföG schreitet voran. Nur noch 14 % aller Studis erhalten überhaupt noch BAföG, in Göttingen ist diese Quote traditionell niedriger. Hier erhalten nur noch gut 3 % eine Vollförderung. Dementsprechend wandelt sich auch die soziale Zusammensetzung der Studierendenschaft: immer weniger Studis kommen aus einkommensschwachen Elternhäusern.
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