Um sage und schreibe 4:45 Uhr nachts war es dann endlich soweit: Mit der Wahl des letzten Referenten war die Bildung des neuen AStA bestehend aus den vier Listen der alten Koalition (GHG, OLLAfA, FRAUENLISTe und JUSO-HSG) perfekt. Damit ist am Donnerstag im StuPa der Schlußpunkt unter die etwa sechsmonatigen Koalitionsverhandlungen gesetzt worden. Womit die Hochschulöffentlichkeit schon fast nicht mehr gerechnet hatte, ist wahr geworden. Die alte Koalition nimmt das Votum der WählerInnen auf und kann nun unter dem Vorsitz von Isabel Rojas Castaneda (OLLAfA) an die Arbeit des letzten Jahres anknüpfen.
Für die JUSO-HSG werden Salvatore Barbaro als Hochschulpolitischer Referent, Daniel Schüle als Sozialreferent und Martin Kölz als Sachbearbeiter für Öffentlichkeitsarbeit und Internet im AStA vertreten sein (siehe Seite 2). Ziele verwirklicht
Der Grund für den langen Streit innerhalb der linken Gruppen war bekanntlich die Frage der Beteiligung der linksradikalen Antifaschistischen Liste. Sollte jene nach dem Willen aller unserer Koalitionspartnerinnen zuerst voll mit einem Referat am AStA beteiligt werden, dann immerhin noch mit ein oder zwei Sachbearbeiterstellen mit kontinuierlicher Bezahlung, so ist mit der jetzigen Einigung das erreicht, was wir von vorneherein gefordert haben: Die AL ist nicht Teil dieses AStA. Wir haben für dieses Ziel aus gutem Grund sehr beharrlich gekämpft (siehe hierzu S.3) und im Laufe der Zeit bei den anderen linken Listen ja auch erfolgreiche inhaltliche Überzeugungsarbeit geleistet, daß eine politische Zusammenarbeit (die den Namen wert ist) mit der AL nicht in Frage kommen kann.
Jene hat immer wieder, dann aber ganz deutlich vor gut einem Monat durch eine unmißverständliche Darstellung ihrer
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Weltanschauung in der neuen Antifa-Zeitung nochmalig demonstriert, wer sie ist und was sie will. Das war dann auch für die Grüne Hochschulgruppe endgültig zuviel.
GHG distanziert sich von der AL
Nach Monaten des unentschiedenen Lavierens distanzierte sich auch die GHG als größte linke Gruppe an der Uni von den Zielen und Mitteln der AL und forderte wie wir die Beteiligung der AL am AStA allerhöchstens über Werkverträge. Dies sind klar definierte Projekte, die vom AStA besprochen, kontrolliert und ergebnisabhängig entlohnt werden. Wir haben diesen Schritt der Grünen sehr begrüßt, ebenso die späte Einsicht von OLLAfA und FRAUENLISTe, die ihre Rollen als Sachwalterinnen der AL abgelegt haben.
Die AL wird im Sinne dieser Werkvertragslösung nun einige Projekte im Auftrag und unter Kontrolle des AStA durchführen, ohne aber Teil desselben zu sein. Diese Projekte (z.B. ein Seminar zum Thema "Kritik am bürgerlichen Staat aus marxistischer Sicht"), an deren inhaltlichem Sinn wir unsere argen Zweifel haben, waren letztlich die Kröte, die wir für das Zustandekommen eines AStA schlucken mußten - gerne hätten wir das verhindert. Wir sind auch keineswegs frei von Bauchschmerzen, daß der AStA nun fragwürdige Aktionen unterstützt, die wohl eher dem Vergnügen der AL`ler als irgendjemandem sonst dienen.
Dafür steht aber mit diesem neuen AStA, der inhaltlich und personell viel Gutes verspricht, endlich wieder ein funktionsfähiges Organ der Artikulation studentischer Interessen zur Verfügung; ein Ort der Bündelung und Durchsetzung konstruktiver Ideen zur Veränderung der Lage an der Uni und in der Gesellschaft. Angesichts dieser Tatsache, und angesichts unseres Erfolges, daß die AL nicht im AStA beteiligt ist, haben wir diesen Kompromiß gemacht.
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