SPD und Energiepolitik: Ein Thema, bei dem sich allenthalben Verwirrung darüber breitmacht, was die Partei denn nach ihrem angestrebten Wahlsieg nun wirklich in diesem Gebiet zu tun gedenkt. Offensichtlich ist Energie ein Spielfeld, auf dem die SPD das leidlich berühmte 0:0 nach hause bringen möchte. Kein Tor schießen, keines fangen. Die Bude vollhauen lassen dürfen sich dafür die Grünen - naja, deren Problem. Wirklich? Fakt ist: Auf der einen Seite haben wir in Deutschland mindestens 6 Millionen Arbeitslose, die niemand zu brauchen scheint. Auf der anderen Seite gäbe es allemal genug zu tun, was gesellschaftlich sinnvoll wäre. Die Energiefrage ist dabei eine Schlüsselfrage. Ausstieg: Früher oder später
Das meinen nicht nur die Jusos, die nun schon seit einigen Jahren darauf drängen, daß der "Solare Umbau" zu einem der großen Zukunftsprojekte der Sozialdemokratie wird. Fakt ist auch: Atomenergie darf keine Zukuft haben. Dieser Sachlage kann und will sich auch die SPD nicht entziehen. Immerhin ist der Ausstieg bei der SPD seit 1986 beschlossene Sache. Womit wir wieder bei der oben angesprochenen Verwirrung wären, redet doch der Kanzlerkandidat davon, daß unterhalb eines Zeitraums von 3 Jahrzehnten das sowieso nix werde.
Schlagen wir doch zwei Fliegen mit einer Klappe, sagte sich da der Göttinger Juso-Unterbezirk, fragen wir einmal nach und tun gleichzeitig was Gutes für das Projekt "Solarer Umbau". Er hatte am vergangenen Freitag Monika Griefahn zu Gast. Die ist niedersächsische Ex-Umweltministerin und will demnächst im
|
Bundestag Energiepolitik für die SPD machen. Und was sagt sie? Ja, 20 Jahre könnte der Ausstieg aus der Atomenergie schon dauern. Von den 19 deutschen Atomkraftwerken könne gerade mal die Hälfte aus Altersgründen abgeschaltet werden, die anderen genössen Bestandsschutz durch das derzeitige Atomenergieförderungsgesetz. Zwar müsse das dringend geändert werden, aber zunächst drohten dennoch Schadenerstzforderungen von 3 Mrd. DM pro AKW, beschlösse man so mir nichts dir nichts eine sofortige Stillegung. Aber - und wenigstens das ist irgendwie tröstlich - Gerhard Schröder ist ehrlich und ganz unbedingt ein Befürworter des Atomausstiegs. Letztendlich sei er bloß realistisch und sage gar nichts anderes, als dies z.B. auch grüne Staatssekretäre in Hessen täten. Nun denn! Solare Morgendämmerung
Und was ist mit der Alternative? Der Solare Umbau wird kommen. Die SPD bekennt sich in ihrem Wahlprogramm dazu. Darin findet sich ein 100.000-Dächer-Programm zur Förderung der Photovoltaik. Die SPD kann also konkret werden und will die ganze Sache überdies auch gesamteuropäisch ausweiten. Auch Griefahns wichtigste Vorgabe ist konkret, wenngleich für sie höchstens hochbetagt erlebbar: "In 50 Jahren müssen wir im Solarzeitalter sein." Damit es vielleicht doch etwas schneller geht, verlost der Juso-Unterbezirk einen Solarbaukasten. Wer bis zum 5. September eigene Gedanken zur "solaren Welt der Zukunft" niederschreibt und an die Jusos, Maschmühlenweg 8, 37073 Göttingen, schickt, kann gewinnen.
|