Mitmachen bei der Juso-HSG

Wer wir sind

Seit weit über 20 Jahren engagieren sich in der Göttinger Juso-Hochschulgruppe (Juso-HSG) Studierende aller Fachbereiche und Semester, die Politik als Möglichkeit begreifen, aktiv das eigene Lebensumfeld zu gestalten. Das betrifft sowohl die konkreten Probleme von Studis an der Hochschule, als auch die Themen, die nicht ausschließlich die Studierendenschaft angehen. Weil auch Studis von Sozialkürzungen betroffen, durch Castor-Transporte gefährdet, wegen ihres Geschlechts benachteiligt und von Arbeitslosigkeit bedroht werden, dürfen diese Themen nicht ausgespart bleiben. Deshalb stehen in unserer täglichen Arbeit z.B. Wirtschafts- und Umweltpolitik gleichberechtigt neben Themen wie Studienfinanzierung und Uni-Haushalt. Als Aufgabe der Studierendenvertretung ist eben dieses Politische Mandat, für das linke Uni-Gruppen lange haben kämpfen müssen, im Niedersächsischen Hochschulgesetz fest verankert.

Was wir wollen

Die Juso-Hochschulgruppe strebt eine Uni an, die wieder einen stärkeren Bezug zur Außenwelt gewinnt und die politischen und sozialen Probleme unserer Gesellschaft nicht nur wahrnimmt, sondern sich auch um ihre Lösung kümmert.
Wir wollen, daß alle, die studieren möchten, auch ein Studium aufnehmen und es so frei und eigenverantwortlich wie möglich gestalten können. Deshalb muß die Ausbildungsförderung so umgestaltet werden, daß finanzielle Gründe nicht mehr wie heute immer weitere Kreise der Bevölkerung vom Studium ausschließen.
Wir wollen, daß die Hochschulen stärker als bisher von Studierenden gestaltet werden. Dazu bedarf es sowohl der Demokratisierung der bislang völlig von den Profs beherrschten Gremien, als auch eines größeren Interesses der Studis selbst an den Belangen der Hochschule.
Nicht zuletzt wollen wir , daß mit dem Begriff Sozialdemokratie wieder ein Reformprojekt verbunden wird, das diesen Namen wirklich verdient. Dabei setzen wir nicht nur auf die SPD (die es uns oft nicht gerade leicht macht, zu ihr zu stehen), sondern auch auf die Zusammenarbeit mit Gewerkschaften und anderen gesellschaftlichen Gruppen.

Was wir tun

Wir Jusos betrachten die Arbeit in den Gremien der Hochschule an wichtigen Teil unserer Politik. In letzter Zeit haben uns dabei insbesondere die von Bundes- und Landesregierung erzwungenen Kürzungen im Hochschulbereich sowie die drohende Einführung von Studiengebühren beschäftigt.
Darüber hinaus betrachten wir es als unsere Aufgabe, die (Hochschul-) Öffentlichkeit über wichtige Aspekte der Uni- und "Allgemein"-politik zu informieren. Deshalb bringen wir regelmäßig eine neue Ausgabe unserer Zeitung rotation heraus, die wir ohne Unterstützung von außen selbst finanzieren.
Außerdem organisieren wir Veranstaltungen zu uns interessant erscheinenden Themen und fahren gemeinsam jedes Semester auf ein Wochenendseminar. Da die Juso-Hochschulgruppen als einzige der linken Uni-Listen über eine landes- und bundesweite Koordinierung verfügen, haben wir die Möglichkeit, politisches Gehör auch über die Grenzen Göttingens hinaus zu finden, ohne dabei an irgendwelche Beschlüsse gebunden zu sein.
Im AStA sind wir an einer linken Koalition mit der Grünen Hochschulgruppe, der Offenen Linken Liste AStA für Alle (OLLAfA) und der FRAUENLISTe beteiligt. Mit zwei Referenten besetzen wir die Bereiche Hochschulpolitik und Soziales.
Darüber, was diese tun, könnt ihr euch in der Rotation in der Rubrik "Jusos im AStA" informieren. Oder schaut einfach mal im AStA-Sozial- und HoPo-Referat vorbei.

EinsteigerInnen-Abend
der Juso-Hochschulgruppe

Was macht die Juso-HSG und was sind das überhaupt für Leute? Wer oder was ist eigentlich der AStA? Und wie funktioniert die Uni? Dieses und mehr erfahrt ihr bei einem Bier bei unserem EinsteigerInnenabend am
Donnerstag, 29.10.98, 20.00 Uhr.
Wir treffen uns vor dem Theologicum (Campus).

Essen als Klassenkampf

Ein gutes Essen dient nicht allein der Sättigung. Der gute Koch ist ein Künstler am Werke. Mit seinen Zutaten geht er nicht weniger gekonnt um als ein Maler mit seiner Farbpalette. Befindet er sich in einer gut ausgestatteten Küche, so findet er vollste Erfüllung.
Nicht weniger wichtig aber ist der gute Esser (und die Esserin, selbstverständlich). Wir wollen uns hier nicht mit den typisch deutschen Eßgewohnheiten beschäftigen, die oftmals alle Aspekte außerhalb des Magenfüllens leugnen. Vielmehr kommt es uns auf die richtige Haltung beim Mahle an, auf die Zelebrierung des Genusses. Ein extravagantes Menü wird gewöhnlich bevorzugt von der Bourgoisie. Genießen können Leute, die ihr angehören, aber längst nicht mehr. Der selbstverständlich gewordene Genuß ist flau und ohne Würze. Im ureigensten Sinne genießen und beim Essen das Himmelreich spüren kann nur jemand, der sich sein Essen einstmals erkämpfen mußte und diese Tatsache niemals mehr vergißt. In jedem Bissen schmeckt er seine Freiheit, jeder Schluck Wein erinnert ihn an das vergossene Blut seiner Klasse. Ist dem Reichen ein edler, alter Barolo wie Wasser, so öffnet er dem einstmals Armen den Blick ins Paradies. Und deswegen scheut sich der proletarische Siebeck auch nicht, hin und wieder eine Wahl III-Marke zu erstehen! Gutes Essen ist für ihn aktiver Klasssenkampf.

Provencalisches Gemüsegratin

Heute freut sich der Klassenguerilliero, denn es gibt ein Gratin aus dem südlichen Frankreich, bei dem einem alle Düfte der spätsommerlichen Provence auf der Zunge liegen (diesmal vom echten Siebeck, ZEIT-Punkte 10/98). Wir belegen den eingeölten Boden einer Gratinform mit den nicht übermäßig dünnen Scheiben dreier Kartoffeln. Dann werden eine rote Paprika, eine Aubergine und zwei kleine Zucchini mundgerecht kleingeschnitten und vermischt. Dazu kommen noch vier fein geschnittene Schalotten sowie drei Knoblauch-Zehen. Die Hälfte dieses Gemüses wird auf die Kartoffeln gegeben und mit Salz, Pfeffer und Thymian (gerne reichlich) gewürzt. Auch einige Tropfen (guten!) Olivenöls dürfen nicht fehlen. Hierauf folgt der Rest, und es wird erneut gewürzt. Zu guter Letzt legen wir drei in dickere Scheiben zerteilte Tomaten auf das Gratin und würzen nochmals mit Salz, Thymian und Olivenöl. Das Ganze kommt bei ca. 180 Grad eine Stunde lang in den Backofen. Dazu paßt geröstetes Weißbrot und ein leichter, trockener Weißwein.

Euer proletarischer Siebeck!


 


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