Die Art ist aus Südafrika beschrieben worden, ist inzwischen
jedoch auch aus Australien bekannt und wird offenbar
vereinzelt mit dem weltweiten Handel verschleppt. Aus
Deutschland liegt ein Fund in Rheinland-Pfalz vor (Köhler
& Klausnitzer 1998).
Zur Systematik: die Verwandtschaftsbeziehungen der
Arten im Tribus Aphodiini sind unklar. In der Vergangenheit
wurden die meisten Arten in eine artenreiche Gattung Aphodius
eingeordnet, die dann in zahlreiche Untergattungen unterteilt
wurde. In jüngerer Zeit wurden diese Untergattungen jedoch zu
eigenen Gattungen erhoben (Dellacasa et al. 2016).
Phylogenetische Studien ergeben allerdings kein klares Bild
der Verwandtschaftverhältisse innerhalb der Aphodiini und
stützen bei vielen (Unter-)Gattungen die Monophylie nicht
(Cabrero-Sanuodo & Zardoya 2004; Cabrero-Sanudo 2007). Aus
meiner Sicht ist eine Aufteilung der "Großgattung" Aphodius
(so wünschenswert sie wäre!) in kleinere monophyletische
Gattungen nach momentanem Datenstand noch nicht möglich, und
ich verwende deshalb die Gattung Aphodius in ihrem weitesten
Sinne. In dieser Form entspricht Aphodius provisorisch dem
Tribus Aphodiini, lediglich das Taxon Ammoecius könnte bereits
relativ sicher als separate monophyletische Gattung abgetrennt
werden, ohne die restlichen Aphodiini zum Paraphylum zu machen
(Cabrero-Sanudo & Zardoya 2004), ich belasse das Taxon
aber trotzdem einstweilen in der Gattung Aphodius sensu
latissimo.
Zur Etymologie: lat. geminatus, -a, -um (als Partizip
Perfekt Passiv von gemino) = "doppelt, verdoppelt". Auf welche
"Verdopplung" der Name anspielt ist nicht klar, denn Schmidt
(1911) übernimmt bei der Erstbeschreibung lediglich den
unpublizierten in litteris Namen eines anderen Entomologen,
und gibt keine Erklärung des Artepithets.