Eine riesige Schnakenart und deutlich größer als alle
anderen Arten der Gattung, mit Ausnahme von Tipula
fulvipennis. Die enorme Größe und die dunklen
Zeichnungselemente der Flügel machen die Art unverwechselbar.
Die Flügellänge variiert zwischen 22 - 30 mm, so dass große
Exemplare eine Flügelspannweite von über 6 cm erreichen
können. Die Imagines fliegen von Anfang Mai bis Ende August.
Die Art bevorzugt feuchte Wälder und andere Feuchthabitate mit
höherer Vegetation. Die Larven leben anfangs in
Fließgewässern, ältere Larvenstadien können aber auch in der
feuchten Erde im Uferbereich der Bäche gefunden werden. Die
Riesenschnake zählt in Deutschland nicht zu den häufigen
Arten. Ihre Flächenverbreitung in Deutschland ist nicht genau
bekannt.
Die Art Tipula balcanica aus dem südöstlichen Europa wurde
verschiedentlich als Unterart der Riesenschnake angesehen,
wird derzeit aber als eigene Art aufgefasst (die nicht in
Deutschland vorkommt). Die Unterart Tipula maxima
pseudogigantea ist auf das nördliche Spanien beschränkt. Ihr
status als valide Unterart is umstritten: Vermoolen
(1983) führt sie als gute Unterart, De Jong (1993)
wiederspricht dem jedoch, denn es sei "unmöglich die beiden
Taxa definitiv zu trennen". Nun ist aber genau dies die Natur
der Unterart: es finden sich einige Anzeichen einer
(beginnenden) genetischen Trennung der Populationen, aber eine
völlige Separation bzw. Isolation ist (noch) nicht vorhanden.
Die Arbeit von Vermoolen (1983) liefert quantitative
Unterschiede zwischen den beiden Gruppen bezüglich der
Flügelfärbung und der männlichen Genitalmorphologie und
bezeugt somit einen gewissen Grad an genetischer
Differenzierung zwischen den beiden Gruppen. Ich folge deshalb
der Auffassung Vermoolens (1983) und betrachte das Taxon
pseudogigantea als valide Unterart. Von den beiden hier
anerkannten Unterarten kommt nur die Nominatunterart in
Deutschland vor.