Die Gattungen Polypogon, Pechipogo, Herminia, Hipoepa und
Zanclognatha sind nahe miteinander verwandt und sich
morphologisch sehr ähnlich. Teilweise wurden diese Gattungen
auch miteinander synonymisiert, derzeit führen die meisten
Autoren diese Gruppen jedoch als separate Gattungen.
Problematisch bleiben jedoch einige Arten, die sich wegen der
noch ungenügenden Kenntnisse der phylogenetischen
Verwandtschaft dieser Gruppen nicht sicher in die eine oder
andere Gattung einordnen lassen. Die vorliegende Art gehört zu
diesen Arten; manche Autoren ordnen sie in die Gattung
Polypogon ein, die Mehrzahl der Autoren jedoch in die Gattung
Pechipogo. Ich folge hier vorläufig der letzteren Auffassung
und ordne die Art der Gattung Pechipogo zu.
Das grammatikalische Geschlecht der Gattung ist umstritten.
Die Etymologie wurde in der Erstbeschreibung des
Gattungsnamens nicht erklärt, aber der geschlechtsbestimmende
letzte Teil des Namens ("-pogo") leitet sich offensichtlich
von griechischen Wort für "Bart" ("pogon") ab. Leider regelt
der International Code of Zoological Nomenclature explizit nur
Fälle in denen der Gattungsname entweder unverändert aus dem
Lateinischen oder Griechischen kommt, oder aus dem
Griechischen kommend mit einer lateinischen Endung versehen
wurde. Fälle in denen das lateinische oder griechische Wort
nur als "Phantasieanregung" gedient hat, werden nur indirekt
behandelt und zwar in den "Examples" zu Artikel 30.2. Dort
wird als Beispiel der Gattungsname Dacelo behandelt, der
anagrammatisch aus "alcedo, -inis", dem lateinischen Begriff
für "Eisvogel" gebildet wurde. Offenbar fallen also
Phantasieschöpfungen auf der Basis von lateinischen oder
griechischen Begriffen unter den Artikel 30.2. Wir haben hier
drei Möglichkeiten: (Artikel 30.2.2.) Der Autor spezifiziert
das Geschlecht seines Phantsienamens. (Artikel 30.2.3) Der
Autor spezifiziert das Geschlecht zwar nicht, impliziert das
Geschlecht jedoch durch die Kombination mit adjektivischen
Artepitheta. (Artikel 30.2.4.) Das Geschlecht des
Phantasienamens lässt sich nicht eindeutig bestimmen, dann
muss der Name als maskulin betrachtet werden, es sei denn er
endet in -a (feminin) oder -um, -on, -u (neutral). Im
vorliegenden Fall hat der Autor des Namens Pechipogo weder die
Etymologie erklärt, noch ein grammatikalisches Geschlecht
festgelegt oder durch Gebrauch eindeutiger Artepithet-Formen
impliziert. Die Endung -o fällt nicht unter die Ausnahmen in
Artikel 30.2.4. und somit muss der Gattungsname als maskulin
behandelt werden. Diese Argumentation kommt auch der Wurzel
des Namens sehr entgegen, nämlich der Ableitung von -pogo vom
Wort "pogon" ("Bart"), was im Griechischen trotz der Endung
-on ein maskulines Substantiv ist.