Eine größere Mohrenfalterart, die auf Grund der meist
deutlichen grauen Binde auf der Hinterflügel-Unterseite gut
kenntlich ist. Die Art bevorzugt luftfeuchte Grasfluren in
Waldnähe, z. B. an Waldrändern, Wegen und Waldlichtungen.
Die Imagines fliegen sehr spät im Jahr von Juli bis September
in einer einzigen Generation. Sie ernähren sich von
Blütennektar (vor allem violette Korbblütler (z. B. Carduus,
Cirsium, Centaurea) und Kardengewächse (z. B. Knautia,
Scabiosa)), saugen aber auch gerne Wasser und Schweiß. Bei der
Eiablage heftet das Weibchen die Eier fest an die Blätter und
Stengel bestimmter Süßgrasarten (Poaceae), v. a. aus den
Gattungen Bromus, Brachypodium, Calamagrostis. Seltener werden
auch weitere Poaceae als Larvennahrungspflanze genutzt,
darunter die Gattungen Dactylis, Festuca, Luzula, Poa,
Anthoxanthum, Briza, Molinia, Carex, Sesleria. Das frisch
abgelegte Ei ist zunächst hell weißlich, dunkelt aber rasch
nach und ist dann grün-bräunlich mit unregelmäßigen dunklen
Flecken, und ist damit gut an der Wirtspflanze getarnt. Die
Raupen schlüpfen noch im selben Jahr, überwintern dann jedoch
in einem frühen Raupenstadium in der Streuschicht des Bodens.
Die weitere Entwicklung der Raupe wird dann im Frühjahr des
nächsten Jahres fortgesetzt, die Verpuppung erfolgt im
Frühsommer im Grashorst.
Die Art ist hauptsächlich in Mittel- und Osteuropa bis nach
Zentralasien verbreitet. In Deutschland ist die Art im Süden
häufiger, im Norden fehlt die Art ganz. Die Bestände sind
jedoch nahezu überall im Rückgang. Die Gründe des Rückgangs
dieser in Deutschland einst häufigen und weit verbreiteten Art
sind unzureichend untersucht. Der Verlust waldnahen
Magerrasens durch Bauprojekte und Änderungen in der
Waldbewirtschaftung ist als Grund vermutet worden. Ein
weiterer Grund kann falsche Mahd sein: werden im Frühsommer
Grasfluren tief geschnitten, so werden dabei auch die
Grashorste zerstört in denen die Puppen ruhen; somit wird die
gesamte Nachkommenschaft in der betroffenen Grasflur
vernichtet. In hochwachsenden, nicht gemähten, nur durch
Viehbeweidung genutzten Wiesen bleibt dagegen der Großteil der
Puppen erhalten.