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Erebia aethiops
Graubinden-Mohrenfalter  
Männchen. Mittenwald (Bayern), 5. August 2025.

Männchen. Mittenwald (Bayern), 5. August 2025.

Weibchen. Krün (Bayern), 7. August 2025.

Weibchen. Krün (Bayern), 7. August 2025.

Unterarten:
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Synonyme und andere Namen:
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Eine größere Mohrenfalterart, die auf Grund der meist deutlichen grauen Binde auf der Hinterflügel-Unterseite gut kenntlich ist. Die Art bevorzugt luftfeuchte Grasfluren in Waldnähe, z. B. an Waldrändern, Wegen und Waldlichtungen.
Die Imagines fliegen sehr spät im Jahr von Juli bis September in einer einzigen Generation. Sie ernähren sich von Blütennektar (vor allem violette Korbblütler (z. B. Carduus, Cirsium, Centaurea) und Kardengewächse (z. B. Knautia, Scabiosa)), saugen aber auch gerne Wasser und Schweiß. Bei der Eiablage heftet das Weibchen die Eier fest an die Blätter und Stengel bestimmter Süßgrasarten (Poaceae), v. a. aus den Gattungen Bromus, Brachypodium, Calamagrostis. Seltener werden auch weitere Poaceae als Larvennahrungspflanze genutzt, darunter die Gattungen Dactylis, Festuca, Luzula, Poa, Anthoxanthum, Briza, Molinia, Carex, Sesleria. Das frisch abgelegte Ei ist zunächst hell weißlich, dunkelt aber rasch nach und ist dann grün-bräunlich mit unregelmäßigen dunklen Flecken, und ist damit gut an der Wirtspflanze getarnt. Die Raupen schlüpfen noch im selben Jahr, überwintern dann jedoch in einem frühen Raupenstadium in der Streuschicht des Bodens. Die weitere Entwicklung der Raupe wird dann im Frühjahr des nächsten Jahres fortgesetzt, die Verpuppung erfolgt im Frühsommer im Grashorst.
Die Art ist hauptsächlich in Mittel- und Osteuropa bis nach Zentralasien verbreitet. In Deutschland ist die Art im Süden häufiger, im Norden fehlt die Art ganz. Die Bestände sind jedoch nahezu überall im Rückgang. Die Gründe des Rückgangs dieser in Deutschland einst häufigen und weit verbreiteten Art sind unzureichend untersucht. Der Verlust waldnahen Magerrasens durch Bauprojekte und Änderungen in der Waldbewirtschaftung ist als Grund vermutet worden. Ein weiterer Grund kann falsche Mahd sein: werden im Frühsommer Grasfluren tief geschnitten, so werden dabei auch die Grashorste zerstört in denen die Puppen ruhen; somit wird die gesamte Nachkommenschaft in der betroffenen Grasflur vernichtet. In hochwachsenden, nicht gemähten, nur durch Viehbeweidung genutzten Wiesen bleibt dagegen der Großteil der Puppen erhalten.

Quellen und Einzelnachweise
Ebert G (Herausgeber). 1993. Die Schmetterlinge Baden-Württembergs. Band 2: Tagfalter II. 2. Auflage. Eugen Ulmer Verlag, Stuttgart.





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Zoographia Germaniae wird verfasst und herausgegeben von Niko Prpic-Schäper.
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