Die Art zeigt einen Wirtswechsel vom Roten Hartriegel (Cornus
sanguinea) als Primärwirt zu diversen Gräsern bzw.
Getreidearten als Sekundärwirt. Auf dem Primärwirt findet ab
dem Herbst die Paarung der zweigeschlechtlichen Generation
(Oviparae und Zwergmännchen), die Eiablage und die
Überwinterung der Wintereier statt. Im Frühjahr schlüpfen aus
den Wintereiern ungeflügelte Fundatrices, die auf
eingeschechtlichem Wege sowohl geflügelte (alate) wie
ungeflügelte (aptere) Virgines erzeugen. Die ungeflügelten
Tiere (Fundatrigeniae) verbleiben am Primärwirt. Die
geflügelten Tiere (Migrantes) suchen im späten Frühling den
Sekundärwirt auf, und setzen dort parthenogenetisch erzeugte
aptere Tiere ab, die zu den Wurzeln wandern. Die Migrantes
setzen meist nicht ihre ganze Nachkommenschaft auf einer
Pflanze ab, sondern fliegen mehrere Standorte an, so dass sie
ihre Nachkommenschaft auf mehrere Kolonien verteilen können
(Zwölfer 1957). Den Sommer über werden mehrere
eingeschlechtliche Generationen (Exsules, sowohl alat als auch
apter) vivipar hervorgebracht. Alate Exsules suchen während
des ganzen Sommers auch neue Standorte des Sekundärwirts auf,
wodurch sich die Art stark verbreiten kann. Im Spätsommer und
Herbst jedoch werden geflügelte Sexuparae gebildet, die wieder
den Primärwirt aufsuchen und dort aptere Weibchen (Oviparae)
und aptere Zwergmännchen hervorbringen.
Geflügelte Tiere (Migrantes im Frühjahr, alate Exsules im
Sommer und die Sexuparae im Herbst) sind zwischen 1,8 und 3,2
mm groß und sich in allen Merkmalen sehr ähnlich: die
Grundfarbe ist blass-beige, die stärker sklerotisierten
Cuticulabereiche heben sich dunkelbraun davon ab. Die
ungeflügelten amiktische Tiere sind ebenfalls zwischen 2 und 3
mm groß, unterscheiden sich aber stärker: die Fundatrices und
die Fundatrigeniae erscheinen insgesamt schwärzlich und
gleichmäßig sklerotisiert, die apteren Exsules auf dem
Sekundärwirt sind ähnlich wie die geflügelten Tiere
blass-beige mit deutlichem grünen Farbstich und mit
dunkelbraunen sklerotisierten Bereichen. Die
zweigeschlechtlichen Tiere sind stets ungeflügelt und sehr
klein. Die Oviparae sind ca. 1,3 mm groß, die Männchen bleiben
sogar unter 1 mm. Die Oviparae sind hell, meist gelblich oder
bräunlich, die Männchen dagegen vollständig dunkelbraun.
Das eigentliche Überwinterungsstadium ist das Ei auf dem
Primärwirt, es finden jedoch auch Überwinterungen von Exsules
statt, dann im Wurzelbereich der Gräser. Die Ausscheidungen
der Blattläuse werden von verschiedenen Ameisenarten als
Energiequelle genutzt, sowohl auf den Blättern des
Primärwirts, als auch an den Wurzeln des Sekundärwirts, wo die
Blattläuse dann sogar in den Nestern der Ameisen toleriert
werden. Die Exsules werden von Schwebfliegenlarven der
Gattungen Heringia und Syrphus gefressen, und von Brackwespen
der Gattung Aphidius parasitiert (Zwölfer 1957). Die Art ist
weltweit verbreitet und kommt auch in Deutschland häufig vor.