titel
Methoden
Psycholinguistik
Bilingualer Sprach-erwerb
Gebärdensprache
Variationslinguistik
Text- & Gesprächs-analyse
Linguistik & Literatur
Kapitel 2
Methoden des empirischen Arbeitens in der Linguistik

Aufgabe 1


Sie möchten herausfinden, ob es eine Rolle für die Geschwindigkeit der Sprachproduktion spielt, ob man ein bedeutungstragendes oder ein rein kontextuelles Flexionselement hinzufügen muss.
1. Formulieren Sie eine falsifizierbare Hypothese dazu.
2. Sie haben sich aus diesem Grund ein Satzergänzungsexperiment ausgedacht,in dem jeweils –s-Suffixe zur Pluralmarkierung (bedeutungstragend) und zur Genitivmarkierung (kontextuell) vorkommen. Die Sätze sind so konstruiert, dass das Wort mit –s-Suffix das letzte Wort des Satzes ist. Alle verwendeten Wörter haben einen –s-Plural und im Genitiv auch ein –s-Suffix. Sie lassen Ihre Versuchsteilnehmer in Sätzen, die in Einzelwörtern vom Computer präsentiert werden, das letzte Wort in der korrekten Form aussprechen und messen die Reaktionszeit für Sätze wie: a. Dies ist der Anorak des (Eskimo) und b. Hier leben schon seit langem (Eskimo). Überlegen Sie, bei welchen möglichen Ergebnissen Sie Schwierigkeiten mit der Interpretation bekommen werden (ob also Ihre Untersuchung das untersucht, was sie untersuchen soll).


Aufgabe 2

Sehen Sie sich noch einmal das Transkript oben an. Wo sind Ihrer Meinung nach übliche Verschleifungen durch die Standardorthographie wiedergegeben? Welcher Informationsverlust könnte dadurch entstehen?


Aufgabe 3

Der im Folgenden dargestellte Fragebogen soll für eine Befragung zur Akzeptanz der Vergangenheitstempora »Doppelperfekt« (Es hat geregnet gehabt) und »Doppelplusquamperfekt« (Es hatte geregnet gehabt) bei Studierenden der Philipps-Universität Marburg benutzt werden. Wie beurteilen Sie die Qualität des Fragebogens?

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Aufgabe 4

Sie möchten wissen, ob Kinder im Lauf des Spracherwerbs ihre Strategie zur Partizip II-Bildung ändern, ob sie also ihnen unbekannte Wörter nach dem Muster eines ähnlichen bekannten Wortes (singen – gesungen/tingen – getungen) flektieren oder sich an die regelmäßige Flexion halten (getingt). Denken Sie sich ein Experiment dazu aus. Was ist die unabhängige, was die abhängige Variable, welche Materialien würden Sie verwenden?


Aufgabe 5

Sie haben in verschiedenen Korpora Daten gesucht zu den Partizip II-Bildungen zusammengesetzter Verben des Typs staubsaugen, downloaden, bei denen 2 Partizipien vorkommen, also gestaubsaugt/Staub gesaugt bzw. staubgesaugt und downgeloadet und gedownloadet. Ihr Ergebnis war:

deutsche Wörter
Entlehnungen
ge- im Wortinneren
117
212
ge- als erste Silbe
34
197

Um welches Skalenniveau handelt es sich bei diesen Daten?


Aufgabe 6

In Abbildung 5 stehen Daten aus einem Lehrmethoden-Experiment. Überprüfen Sie mit einem geeigneten Verfahren, ob man aus diesen Daten schließen kann, dass Methode 1 besser funktioniert als Methode 2!