Körperlänge etwa 4 mm. Duda (1934) gründet seine Beschreibung
von Periscelis heegeri auf die Angaben von Heeger (1852), der
eine neue Art vor sich hat, dies aber nicht erkennt, weil er
sie irrtümlich für "Drosophyla variegata" (sic) hält. Duda
(1934) erkennt, dass es sich bei der Fliege, die Heeger (1852)
beschreibt, keinesfalls um eine Drosophila handelt, sondern um
eine Art der Gattung Periscelis und benennt sie als
"Microperiscelis heegeri". Vom Heegerschen Material existiert
heute nichts mehr, so dass die Identität des Taxons
nomenklatorisch nicht eindeutig festgelegt ist.
Obwohl die Abbildungen in Heeger (1852) stark abstrahiert
sind, sind eindeutig die Imago und das Puparium (nicht die
Larve, wie Heeger und Duda schreiben) einer Periscelis zu
sehen. Die Ringelung der Beine schließt Periscelis winnertzii und Periscelis laszloi aus, da bei
diesen die mesothorakalen Beine in der Ringelung stets von den
pro- und metathorakalen Beinen abweichen, wohingegen in der
Zeichnung von Periscelis heegeri die Beinringelung in allen
Beinen ähnlich ist. Das Abdominalmuster in der Zeichnung von
Heeger ist keiner bekannten Periscelis-Art besonders ähnlich.
Bei Periscelis heegeri handelt es sich deshalb entweder um ein
aberrant gefärbtes Exemplar einer bereits beschriebenen
Periscelis-Arten oder um eine separate Art.
Die Larven entwickeln sich laut Heeger (1852) "in einem
Nussbaume im nassen Koth der Raupen von Cossus ligniperda",
also des Weidenbohrers Cossus cossus. Vermutlich handelt es
sich beim Larvalhabitat also um Saftflüsse, die durch die
Bohraktivität des Weidenbohrers verursacht werden,
angereichert durch die Ausscheidung der Falterraupen. Die
Paarung, Eiablage und die Verpuppung finden nach Heeger (1852)
ebenfalls in bzw. in der Nähe von diesem Larvalhabitat statt.
Die Weibchen legen die Eier einzeln in die Saftflüsse ab, nach
etwa einer Woche schlüpfen die Larven, die sich nach etwa 3
Wochen verpuppen. Die Puppenruhe im Puparium (Abb. 1) dauert
etwa 2 Wochen. Wenige Tage nach dem Auskriechen findet bereits
die Verpaarung statt, so dass die Art nach Heeger (1852) drei
Generationen im Jahr hervorbringt. Die Imagines scheinen sich
ebenfalls von den Saftflüssen bzw. den Ausscheidungen der
Falterraupen zu ernähren. Nach Heeger (1852) überwintern
sowohl Larven, als auch Puppen und Imagines.