Körperlänge ca. 3 bis 4 mm. Die Art ist in Europa weit
verbreitet. Es werden keine Unterarten unterschieden.
Die Imagines fliegen von August bis Oktober, vereinzelt auch
bereits im Juni und Juli.
Bis zur Arbeit von Rohacek & Andrade (2017) war nicht
aufgefallen, dass sich hinter dem Taxon "Periscelis
winnertzii" möglicherweise zwei sehr ähnliche Arten verbergen
könnten. Die Trennung der beiden Arten in den Publikationen
von Rohacek & Andrade (2017) und Rohacek (2022) ist jedoch
unklar. Nachdem in der Arbeit von Rohacek & Andrade (2017)
ohne Untersuchung des Typenmaterials von Periscelis winnertzii
eine neue Art Periscelis fugax beschrieben wurde, stellt
Rohacek (2022) nach der Untersuchung des Typenmaterials von
Periscelis winnertzii fest, dass dieses mit der
neubeschriebenen Periscelis fugax konspezifisch ist und
beschreibt erneut eine neue Art, Periscelis laszloi. Die Taxa
Periscelis fugax und Periscelis winnertzii verschwimmen
allerdings in der Arbeit von Rohacek (2022), da in Fig. 5 ein
Foto eines Flügels gezeigt wird, der laut Abbildungslegende zu
einem Männchen von Periscelis winnertzii aus Ungarn gehört,
obwohl das gezeigte Foto jedoch ohne Zweifel identisch ist mit
dem Foto, das in Rohacek & Andrade (2017) in Fig. 2 laut
Abbildungslegende den Flügel eines Paratypen von Periscelis
fugax aus Portugal zeigt. Die männlichen und weiblichen
Genitalabbildungen von Periscelis fugax aus Rohacek &
Andrade (2017) werden in Rohacek (2022) erneut publiziert,
diesmal jedoch als Periscelis winnertzii, was darauf
hindeutet, dass in Rohacek (2022) weder für P. winnertzii noch
für P. fugax zusätzliche Genitalien präpariert und untersucht
wurden und die innerartliche Variationsbreite deshalb
unbekannt ist. Es ist derzeit deshalb unmöglich zu beurteilen,
ob die geringfügigen Unterschiede, welche die Zeichnungen der
Genitalien von Periscelis laszloi in Rohacek (2022) gegenüber
den Genitalzeichnungen von Periscelis winnertzii/fugax
erkennen lassen, tatsächlich zwischenartliche Unterschiede
oder nur innerartliche Variabilität sind. Überdies geht aus
der Arbeit von Rohacek (2022) nicht zweifelsfrei hervor, auf
welcher Grundlage er den Lectotypus von Periscelis winnertzii
für konspezifisch mit dem Holotypus von Periscelis fugax
erklärt, da laut Rohacek (2022) zur Unterscheidung der beiden
Arten die Genitalmorphologie untersucht werden muss, beim
Lectoptypus von Periscelis winnertzii jedoch das Abdomen und
damit jegliche Genitalstrukturen fehlen. Auch die
phylogenetische Analyse in Rohacek (2022) kann nicht zur
Klärung beitragen, da offenbar von Periscelis laszloi und
Periscelis winnertzii/fugax jeweils nur eine einzelne
individuelle Sequenz genutzt wurde. Im resultierenden
phylogenetischen Stammbaum bilden die beiden Sequenzen deshalb
unweigerlich eine monophyletische Gruppe, unabhängig davon, ob
die beiden Taxa conspezifisch oder Schwesterarten sind.
Trotz dieser Unklarheiten akzeptiere ich das
"Zwei-Arten-Konzept" für Periscelis winnertzii sensu lato
provisorisch. Da dem Lectotypus von Periscelis winnertzii die
Genitalien fehlen, muss das Konzept jedoch auf andere Merkmale
gestützt werden. Anhand der Abbildungen und Beschreibungen in
den Arbeiten von Rohacek & Andrade (2017) und Rohacek
(2022) kann man zwei diagnostische Merkmale herausarbeiten,
die neben den Genitalien zur Trennung der Arten verwendet
werden können:
(1) In der Flügelmitte und entlang des Vorderrandes und Apex
befinden sich bei Art 1 deutliche Verdunklungen, bei Art 2
sind die Flügel vollständig glashell (Abb. 1).
(2) Das Scutellum ist bei Art 1 dreieckig spitz und
kontrastreich sandgelb gegen das davor liegende, blaugraue
Mesonotum abgesetzt, bei Art 2 ist das Scutellum rundlich und
stumpf und von der gleichen blaugrauen Farbe wie das davor
liegende Mesonotum (Abb. 2).
Der Lectotypus von Periscelis winnertzii hat ein helles,
dreieckig-spitzes Scutellum und in der Flügelmitte und am Apex
sind in Fig. 1 und 2 bei Rohacek (2022) eine bräunliche
Eintrübung im rechten Flügel erkennbar. Auch der Holotypus von
Periscelis fugax hat ein helles, dreieckig-spitzes Scutellum
und eine Verdunklung in der Flügelmitte, des Vorderrandes und
des Apex. Bei Art 1 handelt es sich also um Periscelis
winnertzii und Periscelis fugax, Art 2 ist dann Periscelis
laszloi. Allgemein verweise ich jedoch auch auf die
Problematik, dass in der Gattung Periscelis die Signifikanz
(d. h. innerartliche versus zwischenartliche Variabilität) der
beobachteten Färbungsunterschiede und der Variabilität der
Genitalmorphologie nicht erforscht ist und die Möglichkeit
besteht, dass nur eine einzige Art vorliegt, die dann den
ältesten verfügbaren Namen Periscelis annulata tragen müsste;
siehe dazu die Erklärungen bei Periscelis
annulata.
Zur Nomenklatur: der Holotypus von Periscelis laszloi
wird in Rohacek (2022) festgelegt; die Identität des Taxons
ist damit nomenklatorisch eindeutig festgelegt.
Zur Etymologie: das Artepithet wird als Genitiv des
Vornamens des Dipterologen Laszlo Papp verwendet. Rohacek
(2022) schreibt dazu: "The species is named in honour of the
late Laszló Papp (1946–2021), an eminent Hungarian dipterist
and my friend, who essentially contributed to the knowledge of
the family Periscelididae and many other families of
Acalyptratae".