Die in Deutschland vorkommenden Arten der Gattung Oegoconia
sind nach äußerlichen Merkmalen nicht sicher zu unterscheiden.
In der Literatur werden zuweilen Farb- und Zeichnungsmerkmale
genannt, die sich zwischen den Oegoconia-Arten unterscheiden
sollen. Nach meiner Erfahrung kann man die Färbung des Körpers
und der Flügel aber nicht zur sicheren Artbestimmung nutzen,
da sie sehr variabel sind, lediglich Oegoconia deauratella hat
fast immer einen dunklen Kopf, während die anderen
einheimischen Arten fast immer einen hellen, goldbraunen oder
gelben Kopf haben. Es gibt Unterschiede in der
Genitalmorphologie, vor allem bei den Männchen, aber auch
diese sind variabel, eine sichere Bestimmung der Arten ist
deshalb sehr schwierig.
Die Flügelspannweite von Oegoconia caradjai beträgt zwischen
12 und 18 mm. Die Imagines fliegen im Freiland von etwa Juni
bis Oktober. Die Männchen besitzen am ersten und zweiten
Abdominalsegment ventrale Duftorgane, die vermutlich wie die
Coremata anderer Schmetterlinge der Partnerfindung dienen. Die
Art ist sehr wärmeliebend, es werden heiße und sandige
Habitate mit niedriger Vegetation bevorzugt. Die Larven der
Art leben in Gespinsten in Pflanzenresten (z.B. abgestorbene
Blätter). Die Verbreitung ist nur ungenau bekannt, wegen der
Verwechlungsgefahr mit den anderen Arten der Gattung. Sichere
Nachweise gibt es neben Deutschland auch aus vielen Teilen
Europas, und darüber hinaus auch aus Teilen Asiens,
Nordafrikas und aus Neuseeland (dort vermutlich
eingeschleppt).